Durch die Bunker des Heilsberger Dreiecks

Bunker im Heilsberger Dreieck, Foto: B.Jäger-Dabek

Ein Stück Militärgeschichte des einstigen Ostpreußens kann nun auf einer neu eingerichteten Route durch das Heilsberger Dreieck besichtigt werden.

Die drei Kilometer lange Trasse folgt den Spuren ehemaliger deutscher Festungsanlagen. Sie wurde jetzt bei Orneta (Wormditt) in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren eröffnet. Der „Szlak Fortyfikacji Trójkąta Lidzbarskiego“ (Route der Festungen des Heilsberger Dreiecks) wurde vom örtlichen Forstamt eingerichtet, auf dessen Gebiet sich dieser längste Teil der 1932 bis 1937 errichteten Anlage befindet. Der Weg ist ein Rundkurs und führt zu insgesamt zwölf Stationen. Dort findet der Besucher einzelne, gesicherte und in Stand gebrachte Bunker, die alle mit Informationstafeln in polnischer und englischer Sprache versehen sind.

Als „Heilsberger Dreieck“ wurde dieser Festungsgürtel zwischen den damaligen Städten Marienburg (Malbork), Sensburg (Mrągowo) und Königsberg (Kaliningrad) bezeichnet, der die Form eines Dreiecks hatte, dessen Spitze bei Heilsberg lag, dem heutigen Lidzbark Warmiński. Er bestand aus rund 800 Gefechtsbunkern und mehreren Hundert Beobachtungsposten. Dieser Festungsring mit Gräben und Panzerabwehranlagen sollte die ostpreußische Hauptstadt Königsberg vor damals für möglich gehaltenen Angriffen aus Polen und Russland sichern.

Erbaut wurde die Verteidigungslinie, als man für das gemäß Versailler Vertrag vom Reich abgetrennte Ostpreußen eine neue Verteidigungsstrategie erarbeiten musste. Der Versailler Vertrag nämlich sah vor, dass in Ostpreußen nur im Raum Heilsberg militärische Anlagen errichtet werden dürfen. So begann man ab 1931 diese Verteidigungsanlage als Befestigungslinie und Schutzstellung für Königsberg zu bauen. Der dreieckige Befestigungsgürtel bestand aus Maschinengewehrbunkern, Panzersperren und Drahtverhauen die weiträumig um Königsberg herumführten. Vom Kurischen Haff an der Deimestellung entlang nach Südenin bis Tapiau, dann in einem Westschwenk nach Bartenstein, und weiter nördlich von Heilsberg und dann westlich von Braunsberg ans Ufer des das Frischen Haffs. Gegen Ende des 2. Weltkriegs im Januar 1945 erwies sich das Heilsberger Dreieck als wirkunsglos gegen die mehrfach Übermacht der Roten Armee.

Eine Karte der neuen Touristenroute im Heilsberger Dreieckfindet sich auf der Internetseite der Forstverwaltung, einen Folder in polnischer und englischer Sprache gibt es von der Forstverwaltung als PDF-Download.