Ermland-Thermen in Lizdbark Warmiński (Heilsberg) ist eröffnet

Die Termy Wramińskie in Lidzbark Warmińskie, Foto: CC00 W. Dąbek

Die Termy Wramińskie in Lidzbark Warmińskie), Foto: CC00 W. Dąbek

Zweifellos sind die am 7. Januar in Betrieb gegangene Ermland-Thermen (Termy Warmińskie) in Heilsberg (Lidzbark Warmiński) eine Attraktion, besonders für Familien. Dennoch ist das Projekt auch ein Beispiel für die Auswüchse des EU-Geldsegens. Eigentlich nämlich ist es absurd, dass hier ein Projekt mit 70 Millionen Złoty an EU-Mitteln gefördert wurde, das an diesem Platz fast ein Schildbürgerstreich ist.

Die Idee der Ermland-Therme wurde 2005 Jahr geboren. Damals beschloss die Verwaltung des Kreises Lidzbark, eine entdeckte vermeintliche Thermalquelle zu nutzen. Der damalige Marschall der Woiwodschaft Andrzej Rynski unterstützte die Initiative und schlug vor, das Projekt als eine Schlüsselinvestition der Region über das Regionale Operationelle Programm 2007-2013 der EU fördern zu lassen.

Wie es sich aber später herausstellte, gibt es in der Region gar keine für das Vorhaben nutzbare Thermalquelle mit genügend warm austretendem Wasser. Nun wird die Therme durch das nötige Aufheizen des Badewassers im Betrieb wesentlich teurer sein, als erwartet.

Zu dem Erholungskomplex, dessen Mittelpunkt das riesige Thermalbad ist, sollen auch Gastronomiebetriebe im Innen- und Außenbereich, ein Konferenzzentrum sowie eine Saunalandschaft und weitere Sportanlagen gehören. Die Zufahrt zu der am Stadtrand gelegenen Therme erfolgt von der Sstraße nach Olsztyn aus. Die gesamten Baukosten für diesen Erholungskomplex betragen über 100 Millionen Złoty (etwa 25 Mill. Euro).

Verwaltet und bewirtschaftet wird die Therme von der Gesellschaft Condohotels aus Ostróda (Osterode). Dort allerdings ist Condohotels kürzlich mit der Bewirtschaftung des ans Hotel Platinum angebundenen Aquaparks gescheitert, dort regiert der Gerichtsvollzieher.

Die Eröffnung wurde vom Wojewodschaftsmarschall Gustav Marek Brzezin im Beisein vom Parlamentsabgeordneten und ehemaligen Woiwodschaftsmarschall Jacek Protas, dem Starosten Jan Harhaj, Bürgermeister Jacek Wiśniowski, Vertretern der Tourismusbranche, der lokalen Regierung, der Streitkräfte und der Vorstandsvorsitzenden Elizabeth Lendo von Condohotels durchgeführt. Geweiht wurde die Therme von Erzbischof Edmund Piszcz. Ein Glückwunschschreiben sandte Elizabeth Bieńkowska, EU-Kommissarin für Binnenmarkt und Dienstleistungen.

Die Angebotspalette der Therme lässt keine Wünsche offen. In der Aktivzone gibt es neben dem Sportbecken ein Kinderbecken sowie zwei Erlebnisbäder mit Wasserkanonen, Wasserfällen und Grotten. Im Sommer gibt es darüber hinaus einen 120 Meter langen Wildwasserfluss. Nervenkitzel bieten die beiden Wasserrutschen von 108 und 92 Metern Länge sowie eine Multimediarutsche mit Licht- und Akustikelementen. mit einer Wassertiefe von 1,35 m

Die Entspannungszone bietet ein Vitalbecken mit Massage- und Liegemöglichkeiten, ein therapeutisches Solebecken, ein Hyperthermiebecken sowie ein ganzjährig geöffnetes Außenbecken Dazu gibt es einen ganzjährig geöffneten Außenpool mit einer Wassertiefe von 1,35 m.

Für diejenigen, die Wärme mögen, bieten die Termy Warmińskie einen Komplex von Saunen mit finnischer Sauna und Dampfbad und eine Wellness-Zone. Neben klassischen Saunaanwendungen verfügt die Saunenlandschaft auch über eine Solegrotte und eine Aromatherapiegrotte sowie einen Außenbereich.  Im Erholungszentrum sind auch ein Höhenseilgarten, Tennisplätze, eine Kletterwand und ein Mehrzweck-Feld vorgesehen. Der Wellnessbereich umfasst verschiedene Massageangebote und SPA-Anwendungen.

Im Obergeschoss des Hauptgebäudes warten ein Clubsaal mit Bar, ein Bowlingzentrum sowie eine Diskothek auf Gäste. Zudem stehen Veranstaltern vier Konferenzräume und eine Galerie zur Verfügung. Das Feriendorf umfasst 33 komfortable Appartementhäuser mit Platz für bis zu 202 Personen. Fünf Häuser sind barrierefrei konzipiert. Das Aktivsportzentrum bietet einen Seilpark, Tennis-, Spiel- und Bolzplätze, einen Grillplatz sowie eine Kletterwand.