Flughafen Szymany: Neue Verbindungen mit Olsztyn-Mazury

Bereits erste Ausbaupläne für den Flughafen in Masuren

Flughafen Olsztyn-Mazury in Szymany, Foto: Tadeusz Rudzki, CC-BY-SA 4.0

Flughafen Olsztyn-Mazury in Szymany,  Foto: Tadeusz Rudzki, CC-BY-SA 4.0

Der Ende Januar in Betrieb gegangene Flughafen Olsztyn-Mazury in Szymany hat seiner Startphase hinter sich gebracht. Zufrieden äußerte sich Leszek Krawczyk, Chef der Flughafenverwaltung bei einer Konferenz in Allenstein (Olsztyn), die vom Marschallamt organisiert wurde. Die Konferenz hatte die Pläne und Perspektiven zur Entwicklung des Flughafens Olsztyn-Mazury zum Thema. Unter den Teilnehmern waren Regierungsbeamte, Geschäftsleute und Vertreter der Tourismusindustrie der Region.

Die bisher durchgeführten 331 Starts und Landungen sowie die bis Mitte Mai 4.101 abgefertigten Passagieren seien ein Erfolg, betonte Krawczyk. Diese Zahlen seien bisher ausschließlich durch die Verbindungen mit Krakau und Berlin erwirtschaftet worden. Die bis Ende des Jahres angepeilte Passagierzahl von 30.000 werde man erreichen, im nächsten Jahr sollen es dann 65.000 abgefertigte Passagiere werden. Die durchschnittliche Auslastung liege derzeit bei 80 Prozent, erklärte Krawczyk.

Bereits bekannt sind ja die beiden demnächst startenden Verbindungen: am 17. Bzw. 18. Juni starten wird: die slowenische Fluggesellschaft Adria mit Flügen nach München und die ungarische Wizz Air mit Flügen nach London Luton (jeweils dreimal pro Woche).

Weitere Flugverbindungen nach Szymany

Nun soll Masurens Fenster zur Welt noch weiter geöffnet werden. Nach all den Gerüchten um Ryanair, die auch bei dieser Konfernez nicht bestätigt wurden, gaben Woiwodschaftsmarschall Gustaw Marek Brzezin und Flughafenchef Leszek Krawczyk weitere demnächst startende neue Flugverbindungen bekannt:

  • Am 6. Juni wird eine Verbindung nach Breslau aufgenommen.
  • Am 23. Juni startet die Fluglinie nach Warschau.
  • Ab dem 4. Juli werden die Flüge von und nach Düsseldorf aufgenommen.
  • Mitte September soll eine weitere Route nach London in Betrieb gehen, dann nach Stansted.

Die Fluglinie nach Breslau wird von der SprintAir übernommen, die mit ihren 33-sitzigen Turboprop-Maschinen vom Typ Saab 340 37 Flugzeugen bereits die Linien nach Krakau und Berlin betreibt. Flugtage werden Montag und Freitag sein, die Flugdauer beträgt 1 Stunde 20 Minuten. Tickets soll es ab 99 PLN geben. Kleiner Wermutstropfen dabei ist jedoch, dass die beiden bestehenden Verbindungen mit Berlin und Krakau auf jeweils zweimal wöchentlich reduziert werden, dann wird auch hier montags und freitags geflogen zu Preisen ab 149 PLN.

Welche Gesellschaften die Linien nach Warschau, Düsseldorf und London-Stansted betreiben werden, wollte die Flughafenverwaltung noch nicht bekannt geben, es fehlten aber nur noch die Unterschriften, hieß es. Am schwierigsten würden sich die Gespräche über die Verbindung mit Düsseldorf gestalten, erklärte Krawczyk.

Erste Ausbauarbeiten am Flughafen Olsztyn-Mazury nötig

Es sei nun binnen relativ kurzer Zeit bereits gelungen, eine gute Anbindung an das europäische Flugnetz zu etablieren, doch in einigen Bereichen stoße man bereits jetzt an erste Grenzen, daher sollen auf dem Flughafen sehr schnell die ersten Ausbauarbeiten in Angriff genommen werden.

Die Linie nach Düsseldorf nämlich würde mit Passagiermaschinen des Typs  Boeing 737-700 betrieben werden, die 148 Passagiere an Bord nehmen können. Diese großen Flugzeuge brauchen Platz. Parken zwei dieser Flieger auf dem Vorfeld, ist kaum noch Platz für die kleineren Flugzeuge da. Weil es bisher keine Schlepper in Szymany gibt, die Flugzeuge zu ihrer Parkposition ziehen, müssen alle Maschinen diese Manöver mit den eigene Triebwerken vollziehen, wozu sie aber mehr Platz brauchen.

Flächenmäßig ist das kein Problem, es müssten nur die alten Rollwege und Vorfelder reaktiviert werden, die derzeit aber von der polnischen Flugbehörde (Urząd Lotnictwa Cywilnego) nicht zugelassen sind. Die Zulassung wäre aber schnell zu erreichen, wenn die Oberflächen saniert werden. Diese Arbeiten sollen schnell in Angriff genommen werden und könnten in zwei bis drei Wochen rechtzeitig zur Urlaubssaison abgeschlossen sein. Dann stünden genug Parkplätze für die kleineren Maschinen zur Verfügung stehen und auch die Boeing-Flieger hätten den nötigen Parkraum und genug Manövrierfläche. Über die Kosten wollten weder der Flughafenchef noch der Woiwodschaftsmarschall Angeben machen.

24-Stunden-Betrieb in Szymany geplant

Der Flughafen hat derzeit die Erlaubnis von 6 bis 22 Uhr in Betrieb zu sein. Diese Begrenzung hat mit Umweltfragen und der möglichen Geräuschentwicklung in der Nachbarschaft des Flughafens zu tun.  Wie bereits bekannt geworden ist, hat die Flughafenverwaltung von Szymany bei der Regionaldirektion für Umweltschutz in Olsztyn einen Antrag auf eine Erlaubnis für Nachtflüge beantragt. Diese Verlängerung der Arbeitszeit hätte einen 24-Stundenbetrieb des Flughafens zur Folge. Diese Verlängerung gehört für die Flughafenverwaltung zu einer weiteren Priorität. Sie wäre wichtig, um Fluggesellschaft akquirieren zu können, die vertraglich für große Reisebüros Touristen nach Masuren fliegen. Diese Charterflüge wären für den Flughafen ein weiteres Standbein, doch finden sie meist in den Stunden zwischen 22 und 6 Uhr statt erklärte der Flughafenchef.
Eine Verlängerung der ABetiebszeit bringt aber weitere Folgen mit sich:

Der Flughafen müsste auch permanent einen Grenzübergang offen halten. Mehr Grenzschutzsoldaten müssten stationiert werden, neue Mitarbeiter, Feuerwehrleute und Sicherheitspersonal müssen eingestellt werden, um rund um die Uhr zu öffnen.  Schon heute ist Szymany im Vergleich zu anderen polnischen Flughäfen eher an der Untergrenze der Personaldecke aufgestellt. In Radom beispielsweise habe man doppelt so viele Mitarbeiter. Dies sei eine logische Konsequenz des Wachsens von Polens jüngstem internationalen Flughafens, erklärte Flughafenchef Krawczyk.