Giżycko: Neue touristische Investitionsprojekte geplant

Wojciech Iwaszkiewicz (Bürgermeister von Giżycko) links und Paweł Lewandowski (Direktor - Polnisches Fremdenverkehrsamt, © Poln. Fremdenverkehrsamt

Wojciech Iwaszkiewicz (Bürgermeister von Giżycko) links und Paweł Lewandowski (Direktor – Polnisches Fremdenverkehrsamt, © Poln. Fremdenverkehrsamt

Seit gut einem Jahr ist Wojciech Iwaszkiewicz Bürgermeister von Giżycko. Für die kommenden Jahre stehen in der Gemeinde im Herzen der Großen Masurischen Seen eine Reihe von großen Investitionen zur Weiterentwicklung des Tourismus an, wie Iwaszkiewicz kürzlich erläuterte.

Bereits in diesem Jahr soll die Sanierung des Niegociński-Kanals erfolgen, der eine Verbindung zwischen dem Jezioro Niegocin (Löwenthinsee) im Süden und dem Jezioro Mamry (Mauersee)  im Norden schafft. Dringend erforderlich sei eine Vertiefung der Fahrrinne, da das Niedrigwasser im vergangenen Sommer bereits dem Schiffsverkehr zu schaffen machte. Von den Arbeiten werden auch Segler und Hausbootfahrer tangiert. Ihnen steht für die Passage zwischen dem nördlichen und südlichen Teil des Wassersportreviers nur noch der innerstädtische Kanał Giżycki (Lötzener Kanal) zur Verfügung. Den können die Schiffe aber nur dann passieren, wenn die historische Drehbrücke geöffnet ist, über die sonst der Autoverkehr in die Stadt rollt. Deshalb dürfte es in der Hauptsaison gelegentlich etwas längere Wartezeiten geben.

Nach dem Ende der Arbeiten am Niegociński-Kanal soll auch der Lötzener Kanal erneuert werden. Das betrifft vor allem die Uferbefestigungen. Über den Lötzener Kanal soll schon bald eine neue Fußgängerbrücke führen. Vorgesehen ist, dass auf dem Übergang auch Sitzplätze entstehen, von denen man das Geschehen auf der nahen Drehbrücke verfolgen kann. Die Projektierung solle bis kommenden Juni erfolgen, der Baubeginn spätestens 2017 sein, so der Bürgermeister.

Sind die Arbeiten am Niegociński-Kanal abgeschlossen, dann soll der Bau einer rund drei Kilometer langen Promenade am Ufer des Löwenthinsees beginnen. Neu entstehen soll in diesem Zusammenhang auch ein neues Strandbad in der Nähe des Anlegers für die Weiße Flotte. Ein weiteres Zukunftsprojekt ist die Sanierung der aus dem 19. Jahrhundert stammenden Feste Boyen, der größten touristischen Attraktion der Stadt. Dafür hat sich bereits ein Konsortium aus zehn Firmen gebildet. Zwei bis drei Jahre sollen die Arbeiten dauern, für die man sich um Mitteln der EU bemühen will. Geplant ist unter anderem die Einrichtung eines Museums zur Geschichte der Feste, außerdem soll auf Teilen des riesigen Geländes ein Erholungspark entstehen. Auch neue gastronomische Einrichtungen und Unterkünfte sind vorgesehen. Ziel ist es, dass die Besucherzahl von derzeit jährlich rund 60.000 auf das Zwei- bis Dreifache steigen soll.

Am Herzen liegt dem Bürgermeister zudem der Bau einer weiteren Umgehungsstraße, die die Innenstadt vom Verkehr entlasten wird. Für den Bau neuer Hotels, darunter auch der Vier- und Fünf-Sterne-Kategorien, sollen bislang ungenutzte Flächen am Ufer des Löwenthinsees ausgewiesen werden. Zu den Zukunftsprojekten des Bürgermeisters gehört das Aqua Mazury, ein Erlebnis-Center das sich der Wasserwelt Masurens widmen soll. Solche Einrichtungen für Schlechtwettertage seien für die weitere Entwicklung des Tourismus in der Region wichtig, meint er.

Große Hoffnung setzt Wojciech Iwaszkiewicz in den neuen Flughafen in Masuren, der im Januar 2016 seinen Betrieb aufnimmt. Bislang waren Flugreisende auf die Airports in Gdańsk (Danzig) oder Warszawa (Warschau) angewiesen, die etwa 250 km entfernt von Giżycko liegen. Zum neuen Flughafen Szymany seien es hingegen nur rund 100 km, das mache einen erheblichen Unterschied für die Touristen aus.