Gut und Schloss Galiny – Ein Paradies für Pferdefreunde

Schloss Gallingen Pałac Galiny; Foto: Ludwig Schneider, GFDL, CC-BY-SA-3.0,2.5,2.0,1.0

Mitten in der Abgeschiedenheit trifft man fast etwas unverhofft in Galiny auf ein Juwel polnischer Restaurationskunst, das Ensemble aus Herrenhaus, das schon einem kleinen Schloss gleichkommt und Gut mit Vorwerk sowie Gestüt, das einst die ostpreußischen Grafen zu Eulenburg erbauten. Etwas nordöstlich der Grenze zum Ermland und keine 25 Kilometer von der russischen Grenze bei Bartoszyce (Bartenstein) gelegen, findet man hier noch ein Stück des alten Ostpreußens: das weite Land unter dem hohen Himmel und die Gewissheit, dass dieses Land Pferdeland ist.

Das Schloss Gallingen/Galiny steht etwas traumverloren-romantisch am Pissaufer, und ist bis heute von mehr Pferden als Menschen bewohnt. Natur pur, die Entdeckung von Entschleunigung und einem Leben nach Menschen- und Tiergerechtem Tempo lässt hier jeden Urlauber loslassen vom Alltagsstress. Mehr tierische als menschliche Laute und eine Landschaft , die zwar hinter jedem Hügel anders ist und doch trotz der Weite immer eine überschaubare Lebenswelt war. Hier ist die Zeit nicht stehengeblieben, dieser Fleck Erde und seine Menschen nahmen sich die Freiheit, aus der Zeit zu fallen. In Warschau weiß und schätzt man das, umso beliebter ist dort ein Reiturlaub in Galiny. Längst nämlich sind in dieser Region Warschauer die Hauptklientel der gehobenen Hotellerie und solcher Perlen wie Galiny.

Geschichte des Guts Galiny/Gallingen

Schon im 15. Jahrhundert erhielt Wendt von Ihlenburg vom damaligen obersten Spittler von Elbing und späteren 32. Ordenshochmeister Heinrich Reuß von Plauen den Besitz Galllingen zum Lehen. Es blieb bis zum Kriegsende 1945 im Besitz der Grafen zu Eulenburg. Unter Botho zu Eulenburg wurde hier Ende des 16. Jahrhunderts ein Wasserschloss erbaut. Überreste des Baus zeigen sich in den alten Kreuzgewölben im ältesten Schlossteil, dem zwischen Hauptgebäude und Nebengebäude befindlichen linken Flügel. Im 17. Jahrhundert wurde mit Ausbauarbeiten begonnen, die erst im 18. Jahrhundert abgeschlossen wurden. Aus dieser Zeit stammt im Wesentlichen das Haupthaus. Im 19. Jahrhundert wurde der Wassergraben ums Schloss zugeschüttet und die Zugebrücke wurde durch eine Damm-Auffahrt ersetzt. Noch heute ähnelt das Schloss sehr dem damaligen Zustand. Nur noch einmal gab es größere Änderungen, als im Jahr 1839 bei einem Brand die die Torfront und die beiden Türme des Westflügels beschädigt worden. Behutsam nahm 1921 der schlesische Architekt Graf Hochberg bei der Restauration einige neobarocke Veränderungen und Akzente vor.

Den Krieg überstand das Galliger Herrenhaus äußerlich weitgehend unbeschädigt. Das Innere jedoch litt schwer unter Plünderungen, die letzten noch übrigen Einrichtungsgegenstände wurden als Feuerholz genutzt. Im Gartensaal wurde eine Meierei untergebracht. Der letzte Eigentümer von Gut Gallingen, Botho Wendt zu Eulenburg wurde nach Sibirien verschleppt, wo er starb. Zunächst wurde der Gutskomplex zu einem Ferienlager für Warschauer Kinder genutzt, dann wechselten die Nutzungen häufig und der Komplex verfiel mehr und mehr. Erst als nach der politischen Wende das Warschauer Ehepaar Joanna und Krzysztof Palyska den Kompleks übernahmen, ging es wieder aufwärts. Die komplette Gutsanlage wurde unter ständiger Abstimmung mit dem Denkmalschutz restauriert und in jahrelanger beispielhafter Detailarbeit zu dem heutigen Kleinod gemacht, das mehrfach prämiert wurde. Auch die Alteigentümerfamilie zu Eulenburg steuerte Rat, Abbildungen und Fotos bei, die Nachkommen schauen mindestens einmal im Jahr in Galiny vorbei.

Urlaub auf dem Gut in Galiny

Es ist diese besondere Atmosphäre, die den Urlaub auf einem Landgut so attraktiv macht, ein wenig Nostalgie, ein wenig Romantik und ein vielfältiges Angebot mitten in der Natur trotz der Abgeschiedenheit. Da gibt es einen Streichelzoo für die Jüngsten, Badegelegenheit in den Naturteichen, die anderswo See genannt werden, die Möglichkeit von Spaziergängen im Landschaftspark an der Pissa oder auf dem Weg der drei Teiche, Wanderungen in die Umgebung oder Kutschfahrten. Und dann sind da ja noch die etwa hundert Pferde. Es gibt Gelegenheiten für Kutschfahrten mit der ganzen Familie, zu Reitausflügen in die Umgebung und zum Reitunterricht, egal ob Anfänger oder Fortgeschrittener.

Als eines der wenigen Ziele im ehemaligen Ostpreußen ist das Gut Galiny auch für Winterurlaub gerüstet mit Skilanglauf, Winterwanderungen, Ausritten und Schlittenfahrten auf denen Sie sich schon auf das knisternde Kaminfeuer und das Badehaus in Gestalt einer urigen russischen Banja. Freuen können. Erleben Sie die legendären Winter des Ostens und entdecken Sie eine neue, alte Welt.