Mit dem Wohnmobil nach Masuren

Mit dem Wohnmobil unterwegs nach Masuren, Foto: CC0, public domain

Mit dem Wohnmobil unterwegs nach Masuren, Foto: CC0, public domain

Per Wohnmobil oder mit einem Caravan lässt sich Ermland und Masuren mit all seinen Naturschönheiten ganz wunderbar entdecken. Ob Sie an der Ostseeküste oder durch die pommersche Seenplatte nach Masuren reisen, oder noch Städte wie Posen Poznań (Posen), Gdańsk (Danzig), Toruń (Thorn) oder Bydgoszcz (Bromberg) besuchen wollen – überall finden sich gut ausgestattete Stellplätze für Campingwagen und Wohnmobile, selbst in den abgeschiedenen Regionen des urtümlichen Nordosten Polens. Auch für längere Aufenthalte in einer der großen Städte findet man immer einen Stellplatz. Diese Plätze liegen dann meist am Rande der Stadt. Bei einem Kurztrip kann man sein Wohnmobil auf einem bewachten Parkplatz im Stadtzentrum sicher und für wenig Geld abstellen.

Seit Polens Beitritt zum Schengen-Abkommen ist der Grenzübergang problemlos und ohne Wartezeiten möglich. Erforderlich sind ein gültiger Personalausweis sowie ein Führerschein. Wer nicht sein eigenes Fahrzeug benutzt, muss eine Bescheinigung des Fahrzeughalters mitführen, dass er das Fahrzeug nutzen darf – bei Mietfahrzeugen den entsprechenden Mietvertrag. Die Verkehrsregeln in Polen sind mit denen in Deutschland vergleichbar, zu beachten ist allerdings die Pflicht, ganztags mit Abblendlicht zu fahren. Die Alkoholgrenze liegt bei 0,2 Promille.

Urlaub auf dem Campingplatz ist in Polen noch immer ein preiswertes Vergnügen. Das belegen die jährlichen europaweiten Preisvergleiche des ADAC, bei denen Polen als günstigstes Ziel abschneidet. Das betrifft die Gebühren auf den Plätzen aber auch die Nebenkosten. Und schließlich ist auch der Kraftstoff in Polen immer noch um etwa 20 bis 25 Prozent günstiger als in Deutschland.

Mehr als 200 Campingplätze in Polen gehören der Polnischen Camping und Caravaning Föderation, der PFCC an. Diese Plätze sind in der Regel nach Sternen von eins (einfach) bis vier (höchste Kategorie) kategorisiert. Die PFCC bietet auf ihrer Website auch in deutscher Sprache eine ausführliche Übersicht über diese Campingplätze und ihre Ausstattung an. Dort kann auch eine detaillierte Karte der polnischen Campingplätze zum Preis von zehn Euro bestellt werden.

Mautsystem in Polen

Wer mit einem Campingwagen oder Wohnmobil in Polen unterwegs ist, muss vorher prüfen, inwieweit er der Mautpflicht unterliegt.

Logo des polnischen Mautsystems ViaToll

Folgende Regeln sind dabei zu beachten:

Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht sowie Fahrzeuge mit Anhänger, die ein Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen überschreiten, unterliegen auf den staatlichen Autobahnen und vielen Hauptverkehrsstraßen der Mautpflicht. Die Fahrer benötigen für ihre Reise nach Polen eine viaBOX des Systems viaTOLL, insofern sie mautpflichtige Straßen befahren, die in den Geltungsbereich von viaTOLL fallen. Dieses Bordgerät gibt es in zahlreichen Distributionsstellen, zum Beispiel Tankstellen im Grenzbereich. Die viaBOX kann nach Anmeldung gegen eine Kaution kostenlos ausgeliehen werden. Sie wird mit einem bestimmten Geldbetrag aufgeladen. Während der Fahrt werden die Gebühren automatisch durch ein elektronisches Signal vom Guthaben abgezogen. Ist das Guthaben aufgebraucht, muss die viaBOX neu aufgeladen werden. Auf den privat betriebenen Autobahnabschnitten gilt das System viaToll nicht, dort werden an den Mautstellen Gebühren manuell erhoben, die sich nach der Größe des Fahrzeugs und der Länge der Strecke richten. Zahlungen sind dort auch in Euro möglich. Wer gegen die Mautpflicht verstößt, riskiert eine empfindliche Geldstrafe. Detaillierte Informationen zum System viaTOLL, den Gebühren und gebührenpflichtigen Straßen sowie ein Anmeldeformular und ein Gebührenrechner finden sich auch in deutscher Sprache auf der Viatoll-Internetseite

Fahrzeuge mit oder ohne Anhänger mit weniger als 3,5 Tonnen Gesamtgewicht benötigen keine Anmeldung bei viaTOLL und auch keine viaBOX. Für sie fallen nur Mautgebühren auf staatlichen sowie privat betriebenen Autobahnen an. Diese richten sich nach der Größe des Fahrzeugs und der Länge der Fahrt und werden an den einzelnen Mautstationen gezahlt. Eine Zahlung in Euro ist möglich. Die übrigen Straßen können mautfrei genutzt werden.