Tannenbergschlacht: Viele Relikte der großen Schlacht nun im Grunwałd-Museum

Grunwald-Ehrenmal in Westmasuren, Foto: Brigitte Jäger-Dabek

Grunwald-Ehrenmal und Museum in Westmasuren, Foto: Brigitte Jäger-Dabek

Nach den Ausgrabungen der beiden vergangenen Jahre werden nun etwa hundert neue Artefakte in die Ausstellungen des Grundwałd-Museums in Westmasuren integriert. Sie werden erstmals im Mai 2016 den Museums-Besuchern gezeigt.

Als sich am Morgen des 15. Juli 1410 die polnisch-litauischen Heere unter König Władysław Jagiełło und die Truppen des Deutschen Ordens bei Tannenberg (Stębark) in Schlachtentwicklung gegenüberstanden, entwickelte sich die wohl größte Schlacht des Mittelalters. Sie endete in einer verheerenden Niederlage des Ordens und dem Tod des Ordenshochmeisters Ulrich von Jungingen. Diese Niederlage leitete den langsamen Machtverlust und Niedergang des Deutschen Ordens ein.

Auch mehr als 600 Jahre später werden auf dem Schlachtfeld bei Stębark (Tannenberg) und Grunwałd (Grünfelde) in Westmasuren bei Ausgrabungen, ja selbst bei der Feldarbeit der Bauern noch Reste des Kampfes gefunden.

Allein über 100 bedeutsame Relikte dieser Vergangenheit wurden erst in den letzten beiden Jahren ans Tageslicht gefördert. Seit 2014 nämlich waren Archäologen, Historiker und andere Wissenschaftler aus Polen und anderen europäischen Staaten auf den noch immer weiten und unbebauten Feldern mit groß angelegten Ausgrabungen befasst. Ihr Ziel war es, den tatsächlichen Ort des Schlachthergangs so genau wie möglich zu bestimmen.

Dabei entdeckten sie eine Vielzahl von Gegenständen aus mehreren Jahrhunderten, darunter auch römische und neuzeitliche Münzen. Von besonderem Wert für das Museum der Schlacht von Tannenberg in Stębark sind aber in erster Linie die zahlreichen Militaria aus der Zeit der Tannenbergschlacht von 1410.

Es handelt sich dabei vor allem um kleinere Fundstücke, wie die Spitzen von Pfeilen und Bolzen, Klingen von Hieb- und Stichwaffen, Streitäxte sowie Teile von Rüstungen, deren Konservierung nun abgeschlossen ist. Sie werden nun für die Integration in die Museumsausstellungen vorbereitet Das Museum will die 100 Artefakte erstmals zur Langen Nacht der Museen am 16. Mai der Öffentlichkeit präsentieren.