Olsztyn: Gesellschaft für Kommunales Müllmanagement erstickt im Müll

Maschinelle Mülltrennung, ZGOK, Olsztyn

Maschine Trennung von Mischabfällen, Foto: gemeinfrei

Wie schon länger vermutet und nun endgültig klar wird, kann der Betrieb für Kommunales Abfallmanagement (Zakład Gospodarki Odpadami Komunalnymi Sp. z o. o., ZGOK) in Olsztyn (Allenstein) die angelieferten Mengen an Müll nicht verarbeiten.

In den vor einem Jahr in Betrieb genommenen und für 37 Samtgemeinden zuständigen modernen Abfallverwertungsbetrieb wurden für 230 Millionen PLN investiert, die vor allem aus EU-Töpfen stammten. Die ZGOK wurde als ebenso moderne Abfallverwertungsgesellschaft gleichzeitig installiert. Wie Marschall Gustaw Marek Brzezin bei der Eröffnung von einem Jahr sagte, sei diese Anlage eine von sieben, jedoch die bei weitem Größte der Woiwodschaft.

Ziel der ZGOK ist, wie man auf ihrer Webseite lesen kann: Die Verarbeitung von Abfällen aus dem Bereich von 37 Gemeinden der Woiwodschaft Ermland – Masuren.

Also war alles für eine Abfallverwertung nach modernsten EU-Standards bereit, und nun das: Die ZGOK erstickt im Müll und sucht Abnehmer für ihren Müll, denn sie schafft es nicht ihn zu verarbeiten. Kürzlich wurden per Ausschreibung Abnehmer für den Mülle gesucht, einige vor allem große Firmen haben Angebote für die Abnehme des gemischeten Mülls gemacht, erklärte Mariausz Gawełda, Chef der ZGOK Journalisten gegenüber.

Warum ist es so gekommen?

Wurde die Müllverarbeitungsanlage zu klein geplant?

Mariusz Gawełda erklärte dazu in Olsztyn der Presse gegenüber, die Anlage sei für die Abnehme von 8000 Tonnen gemischter Abfälle pro Monat ausgelegt, im Mittel würden aber mindestens 10.000 Tonnen gemischte Abfälle angeliefert, die nicht zurückgegeben werden können. Gawełda sieht den Fehler schon in der Projektionsphase der Anlage begründet. Die Bedarfsplanungen sahen eine Tendenz zum Rückgang der Menge von gemischten Abfällen zugunsten von getrenntem Müll voraus. Die aber trat nicht ein, die Annahmen entsprechen nicht der Realität und müssen überarbeitet werden, erklärte Gawełda. So lange müssen die überschüssigen Müllmengen also woanders deponiert werden.

Nun nützt die modernste Müllverwertungsanlage nichts, wenn die Bürger nicht entsprechend informiert werden und im Sinne von Nachhaltigkeit, Umwelt und kommender Generationen eine konsequente Mülltrennung von ihnen verlangt. Das aber ist offenbar nicht geschehen und brachte so die Müllverwertungsanlage in Probleme.

Die Regionalzeitung Gazeta Olsztyńska startete eine Umfrage bei ihren Lesern über deren Ansichten zur Mülltrennung. Die Ergebnisse immerhin sind ermutigend:

Frage: Sehen Sie einen Sinn in der Mülltrennung?
Ja: 54,6%
Nein: 28.68%
Ich habe keine Möglichkeiten dafür: 16.72%