Olsztyn: Regionalzeitung zum 22. Januar 1945 in Allenstein

Olsztyn, Allenstein Bahnhof am 22.1.1945, Foto: sowjetische Wochenschau

Die Regionalzeitung Gazeta Olsztynska erinnerte an den 69. Jahrestag des Einmarsches der Roten Armee in  am 22. Januar 1945. Nachgegangen wird dort die Frage, ob Denkmäler und Straßennamen (ul. 22-go stycznia / Straße des 22. Januar) an diesen Tag erinnern, ja ihn feiern sollten, oder ob es dafür ein geeigneteres Datum gibt. Im Interview kommt der Touristenführer und Geschichtskenner Andrzej Bobrowicz zu Wort.

Zwar sei durch die russische Offensive und die Konferenzen von Jalta und Potsdam die Region zu Polen gekommen. Doch habe die Rote Armee unnötiger Weise Allenstein/Olsztyn abgebrannt und den Menschen, aus dem ehemaligen Osten Polens, die dann im ehemaligen Ostpreußen angesiedelt wurden, bei der Besetzung zwischen 1939 und 1941unendliches Leid angetan. Das alles sei die historische Wahrheit, wird der Touristenführer Andrzej Bobrowicz zitiert. Für ihn ist dies nicht der richtige Feiertag. Dazu sind die Denkmäler, die an die sowjetische Offensive des Januar 1945 erinnern, aber auch Symbole eines totalitären Systems, meint Bobrowicz.

Wenn man also nun feiern wolle, solle dies an einem anderen Datum geschehen, nämlich am 23. Mai 1945, dem Tag, an dem Polen die Verwaltung der Stadt aus den Händen der Sowjetunion übernahm. Die Feier fand damals vor dem Rathaus statt. Dies sei ein geeigneteres Datum in der Geschichte Olsztyns, an dem ein neuer historischer Abschnitt begann, auch wenn die Russen nicht im Verlaufe eines Tages verschwunden waren, sondern erst im September ganz abzogen, fügt Bobrowicz an.

Sowjetische Wochenschau von der „2. Weißrussischen Front“ der Roten Armee unter Marschall Rokossowski:

Wie Allenstein Olsztyn wurde / Jak Allenstein stał się Olsztynem: