Segel-Urlaub in Masuren

Segeln in Masuren, Foto: B.Jäger-Dabek

Masuren, das ist der Traum von unberührter Natur mit weiten Wäldern und kristallklaren Seen. Auch Segler erwartet dieses Naturparadies. Dazu können Sie dort heute alles haben, von verträumten Buchten, einsamen Fluss- und Seenlandschaften aber auch schicke, neuen Marinas bis zu quirligen Urlaubsorte.

Eines der schönsten Binnensegelreviere Europas ist die Masurische Seenplatte, genauer gesagt sind es die Großen Seen, die sich vom jez. Manry (Mauersee) auf rund 250 Kilometern Länge bis zum jez. Śniardwy  (Spirdingsee) auf 600 km² Fläche erstreckt. Der Spirdingsee allein ist mit seinen 115 km² Fläche Polens größter Binnensee und wird „Masurisches Meer“ genannt. Verlängerungen der Route reichen durch den jez. Beldany (Beldahnsee) bis nach Ruciane (Rudschanny) am  jez. Niegocin (Niedersee) im Westen. Im Osten kommt man bis nach Pisz (Johannisburg) am jez. Roś (Roschsee) segeln.  Zahlreiche Schleusen und Kanäle machen den Übergang zwischen den Seen möglich. Dadurch bieten die Großen Seen sogar genügend Möglichkeiten für einen langen Segel-Urlaub

Besonders für die Naturliebhaber unter den Seglern ist ein Segel-Urlaub in Masuren ein Traum. Überall entdeckt man auf dem Törn immer wieder in verschwiegenen Buchten zum Ankern, wo man garantiert weit und breit auf keinen Menschen trifft. Die Entwicklung der Infrastruktur für Wassersportler in Masuren hat in den letzten zehn Jahren einen rasanten Aufschwung gegeben. In den großen Urlaubszentren wie Gżiycko(Lötzen) und Mikołajki (Nikolaiken) gibt es schicke Marinas und Sportboothäfen mit allem Komfort an Sanitäranlagen, Versorgungsmöglichkeiten und auch Tankstellen. Eine malerisch gelegene Marina finden Sie etwas abgelegen, und vom jez. Łabap (Labab-See) aus zugänglich  in Szytnort (Steinort) am jez. Sztynorckie (Steinorter See) auf Sichtweite zum Lehndorffschen Schloß. Viele kleine Orte in Masuren bieten zwar keine Marinas, aber entweder Häfen oder Anleger meist inzwischen sogar mit Stromanschluss.

Andere für Segler geeignete Reviere sind die Eylauer Seenplatte zwischen Iława (Deutsch Eylau) und Ostróda (Osterode) mit der Möglichkeit, über den Kanał Ostródzko-Elblągsko (Oberlandkanal) das Frische Haff und damit die Ostsee zu erreichen. Dazu müssen die Boote für den Kanal geeignet sein, also entweder Kimmkieler mit wenig Tiefgang oder Jollenkreuzer mit Schwert sein. Das ist wichtig, da die Boote nicht nur Schleusen passieren müssen, sondern auch auf Schienenwagen über die geneigten Ebenen gezogen werden. Dieses einmalige System macht die Verbindung von Elbląg und Ostróda trotz der hundert Meter Höhenunterschied möglich.  In Ostróda kann man tageweise Boote mieten oder für einen Segelurlaub Boote chartern, schließlich ist Ostróda Sitz von Ostróda Yacht, einer Bootswerft, die zum Janneau-Konzern gehört.  Auch in Iława können Boote gechartert werden.

Es lohnt sich heute kaum, das eigene Schiff auf dem Trailer mitzubringen, denn es gibt inzwischen genügend Möglichkeiten moderne Yachten mit allem Komfort zu chartern, am besten schon von Deutschland aus. Unnötig ist es auch, den eigenen Außenbordmotor mitzubringen, die Zeiten der Knatterbüchsen russischen Ursprungs sind auch in Masuren vorbei, man fährt auch hier moderne Motoren.

Wer doch sein eigenes Boot mitbringen möchte, sollte Folgendes bedenken: Kielboote sind für die oft flachen Gewässer nicht geeignet, Kimmkieler nur bedingt. Am besten kommt man mit Jollenkreuzern oder Jollen klar, die nur ein Schwert haben, das hochgezogen werden kann. Für einen Törn auf den Masurischen Seen muss das Boot über eine Mastlegevorrichtung verfügen. Die reizvollen Stre­cken im Bereich der Großen Seen lassen sich wegen der vorherrschenden Westwinde sowohl in Nord- als auch in Südrichtung ohne viel Kreuzen gut absegeln und können als Hin- und Rücktörn geplant werden.

Wer nur einmal für einen Tag ein Boot mieten möchte, kann das am besten vor Ort tun, vor allem in den größeren Orten wie Giżycko(Lötzen), Mikołajki (Nikolaiken) oder Węgorzewo (Angerburg) ist das kein Problem. Man sollte wenn möglich einen internationalen Segelschein haben, in jedem Falle ber zumindest seinen Segelschein oder den deutschen Sportbootführerschein See oder Binnen dabei haben. Das wird fast überall verlangt. Einen Überblick über alles, was man beim Segeln in Polen und auch der Einreise mit demeigenen Boot wissen sollte findet sich in komprimierter Form in der ADAC-Informationen für Wassersportler über Polen.

Weitere Informationen zum Segeln in Masuren: