„So zärtlich war Suleyken“ in polnischsprachiger Neuausgabe

Slodkie Sulejki, Siegfried Lenz, Foto: Buch-CoverIm Caffe Crema an der Hafenpromenade von Gizycko/Lötzen fand am 18. Oktober ein Treffen für Literaturliebhaber statt. Anlass war die Vorstellung der Neuausgabe des Erstlingswerks von Siegfried Lenz, dem 1955 erstmals erschienenen Erzählband „So zärtlich war Suleyken“ in polnischer Sprache. In Polen lautet der Titel dieser Liebeserklärung an Masuren: Słodkie Sulejki.

Der 1926 in Lyck (Ełk) geborene Lenz ist seit 2011 Ehrenbürger seiner Heimatstadt und einer der in Polen meistgeschätzten deutschen Nachkriegsschriftsteller. Mit seiner Person machte im Caffe Crema der Kulturwissenschaftler Dr. Rafał Żytyniec vom Museum der Geschichte Lycks bekannt, der ein ausgewiesener kenner der ostpreußischen Literatur ist. Über die Einbandgestaltung und die Illustrationen im Band erzählte der Bildhauer, Maler, Grafiker und Illustrator Janusz Pilecki, der Schöpfer dieses Teild der polnischen Ausgabe ist.

Das Buchcover zieren Malven am Gartenzaun, Blumen, die einstmals in keinem ostpreußischen Garten im Vorkriegs-Masuren fehlten, erzählte Janusz Pilecki über den Gestaltungsprozess. Mit der Neuausgabe des Buches startet auch eine Kampagne zur Rückkehr dieser Blumen nach Masuren, denn heute finde man die einstmalscharakteristischen Blumen der masurischen Landschaft so gut wie gar nicht mehr.

Ideengeber für die Aktion war Wałdemar Mierzwa aus Dabrówno/Gilgenburg, der Eigentümer des Verlagshauses „Moja Biblioteka Mazurska“. So bekommt man nun in verschiedenen Buchhandlungen Masurens – wie der Buchhandlung Odeon in Gizycko – kostenlos ein Tütchen Malvensamen. Einzige Bedingung für die Abgabe: Wer die Samen erhält, verpflichtet sich, selbst gewonnenen Samen seiner neuen Malven im Garten an mindestens einen Nachbarn weiter zu geben  – eine Aktion, die Lenz gefallen würde.

Doch nicht nur über Lenz und seine Bücher wurde in Gizycko gesprochen, auch über Hans von Lehndorffs „Ostpreußisches Tagebuch” (Dziennikiem z Prus Wschodnich) und den Bildband „Warmińskie kapliczki ” von Iwona Liżewska und Stanisław Kuprjaniuk wurde diskutiert.

 

Deutsche Ausgabe von „So zärtlich war Suleyken“: