Sorkwity (Sorquitten) – Zwischen Lampaschsee und Gehlandsee

Evangelische Kirche Sorkwity, Foto: B.Jäger-Dabek

Der kleine Ort liegt auf einer Landenge zwischen dem Gehlandsee/Jezioro Gieląd und dem Lampaschsee/Jezioro Lampackie unweit von Mrągowo (Sensburg) . Gegründet wurde Sorquitten 1379 von Ordensgroßmeister Winrich von Kniprode. Das Gut Sorquitten sah viele verschiedene Eigentümer, mal war es im Besitz einer polnischen, mal einer deutschen Familie.

Schloss Sorkwity – Ein Stück englischen Landlebens mitten in Masuren

Ein erstes Herrenhaus am Ufer des Lampackiesees wurde zunächst 1788 von der polnischen Familie Bronikowski als Zentrum des Guts erbaut. Der Besitz ging 1804 an die deutsche Familie von Mirbach über. In den Jahren 1850–56 baute Julius von Mirbach das Haus aus und gestaltete es in ein neogotisches Backsteinschloss in Stil der damals in Mode gekommenen englischen Herrenhäuser mit Zinnen und Türmen um, Neben dem Schlossgebäude ließ er ein Wagenhasu errichten. Damals wurde auch der Landschaftspark in englischen Stil angelegt. Im Laufe der Kriegsereignisse 1914 war das Schloss Ende August 1914 von russischen Truppen besetzt. Dabei brannte das Schloss aus und wurde 1922 von den letzten Besitzern, der Familie von Paleske restauriert. Deb 2. Weltkrieg überstand Schloss Sorquitten besser als den Ersten Weltkrieg, wurde aber von Plünderungen nicht verschont. Nach dem Krieg gehörten Schloss und gut einer PGR (Staatsgut). Genutzt wurde das Schloss zunächst von der PGR-Verwaltung.  Ab 1957 diente es als Ferienheim der Warschauer Traktoren-Fabrik Ursus. Seit 1998 ist das Schloss Sorkwity (Pałac Sorkwity) in privater Hand. Das zwischenzeitlich dort befindliche Zweisterne-Hotel ist inzwischen wieder geschlossen, weshalb das Schloss nicht besichtigt werden kann.

Die evangelische Kirche von Sorkwity

Sehenswert in Sorkwity ist die die bereits 1470 erstmals erwähnt wurde. Vollkommen neu erbaut wurde sie um 1595 und erhielt ihre heutige Form als Barockkirche 1754. Betritt man das direkt am See gelegene Gotteshaus, scheint einem der Taufengel des Königsberger Meisters Izaak Riga im Kirchenschiff frei entgegen zu schweben. Beachtenswert ist auch der hölzerne Spätrenaissancealtar, dessen Schnitzwerk aus dem Jahre 1623 stammt.

Taufengel, Evangelische Kirche Sorkwity, Foto: B.Jäger-Dabek

Höhepunkt der Kirchenbesichtigung aber ist die Darstellung der Himmelfahrt Christi in der Bekrönung des Altaraufsatzes. Als seien sie die plastische Nachbildung einer Momentaufnahme, ragen nur noch Jesu Beine herab ins Diesseits. Der deutsch sprechende Pastor Krzysztof Mutschmann erzählt gerne mehr über seine Kirche. Die lebendige Gemeinde verfügt über ein Jugendzentrum, das kürzlich mit Hilfe des Martin-Luther-Bunds ausgebaut. Renoviert und modernisiert worden. Falls die Kirche abgeschlossen ist, kann man im Pfarrhaus schräg gegenüber den Schlüssel holen. (Parafia Ewangelicko-Augsburgska w Sorkwitach, ul. Plażowa 3, 11-731 Sorkwity).

Auch für Naturliebhaber hat Sorkwity einiges zu bieten, hier beginnt nämlich die Krutynia-Route, eine der schöns­ten und bekanntesten Paddeltouren Polens. Ausgangspunkt ist die unmittelbar neben den Schlosspark gelegene PTTK-Station am Lampackiesee. Aber auch kleinere Paddeltouren auf den beiden Seen kann man von Sorkwity aus unternehmen oder auch Einzelabschnitte der Krutynia-Route als Tagestour unternehmen. Auch für ausgedehnte Wanderungen in die waldreiche Umgebung eignet sich Sorkwity.

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