Bernsteinzimmer: Suche in Mauerwald-Bunker in Masuren wird intensiviert

Masuren: Geheimnisvolle Bunker des OHK in Mauerwald, Foto: Janericloebe, gemeinfrei

Masuren: Geheimnisvolle Bunker des OHK in Mauerwald, Foto: Janericloebe, gemeinfrei

Die Suche nach dem Bernsteinzimmer geht weiter und wird intensiviert. Die polnische Denkmalschutzbehörde erlaubt die Öffnung eines Bunkers des ehemaligen Oberkommandos des Heeres (OKH) im Mauerwald, um einen dort entdeckten Hohlraum zu untersuchen.

Der Leiter der Delegation des Regionalbüros für den Denkmalschutz in Ełk Leszek Godzieba stellte nach einem Besuch vor Ort im Mamerki die Genehmigung in Aussicht, den Hohlraum im Bunker 31 der gewaltigen Bunkeranlage des Oberkommandos des Heeres (OKH) in Mauerwald (Mamerki) durch Bohrungen zu erkunden.

Dabei geht es den Denkmalschützern nicht nur um das legendäre Bernsteinzimmer. Man erhofft sich, dass die Untersuchungen insgesamt zu mehr Wissen über die Bunkeranlage dieses ehemaligen Hauptquartiers des Oberkommandos des Heeres beitragen werden.
Leszek Godzieba, hatte sich als Leiter der Delegation des Denkmalschutzamtes am 26. April vor Ort darüber informiert, was die Gruppe um den Entdecker des Bunker-Hohlraums und Initiator der Erforschung Bartłomiej Plebańczyk beabsichtigt, und wo genau gebohrt werden soll. Anwesend war auch Piotr Gawrycki vom zuständigen Forstamt Borki. Er sah seitens des Forstamts keine Gründe, die gegen die Bohrungen sprechen könnten, und sagte im Namen seiner Behörde nach Ende der Ortsbegehung die Erteilung Unbedenklichkeitsbescheinigung zu.

Bartłomiej Plebańczyk erklärte der Presse gegenüber, man erwarte nun die schriftlichen Genehmigungen und werde sich an alle die Bohrungen und weiteren Erforschungen betreffenden Vorschriften halten. Plebańczyk zeigte sich sicher, in etwa zwei Monaten der Öffentlichkeit präsentieren zu können, was in dem Hohlraum verborgen sei..

Der Denkmalschützer Godzieba, sieht keine größeren Hindernisse, den fraglichen Hohlraum zu öffnen. Die Hohlräume in den Fundamenten des Bunkers 31 haben seiner Meinung nach an sich schon einen historische Wert, der erkundet werden soll, denn es gibt keinerlei Dokumente oder Pläne zum rätselhaften Objekt 31.

Eine Woche zuvor hatte Plebańczyk die Nachricht über den Fund eines versteckten Hohlraums in den Fundamenten des unvollendeten OKH-Bunkers Nr. 31 in Mauerwald der Presse mitgeteilt. Damit löste er einen neuen Bernsteinzimmer-Hype aus. Er hatte verkündet, dass Geo-Radaruntersuchungen in den Fundamenten einen Hohlraum mit den Abmessungen von 3x2x2 Meter lokalisiert hatten. Die Kammer könnte gut als Versteck des geraubten Bernsteinzimmers genutzt worden sein. Dazu betonte er, dass auch Erich Koch, der als einstiger Gauleiter von Ostpreußen zuständig für das Bernsteinzimmer war, im Gefängnis von Wartenburg (Barczewo) diesbezügliche Andeutungen gemacht hatte.

In der geheimnisumwitterten Kammer könnten sich aber auch andere gestohlene Kunstwerke oder einzigartig wichtige Militärausrüstung versteckt sein, erklärte Bartłomiej Plebańczyk. Es bestehe kein Zweifel daran, dass der Raum speziell als Versteck ausgelegt sei. Für ihn gibt es keine andere denkbare Notwendigkeit, in den Fundamenten diesen Hohlraum einzurichten.

Innerhalb von zwei Monaten sollte man nun herausfinden können, was in dem in den Fundamenten des unfertigen Superbunkers in Mauerwald versteckten Raum zu finden ist. In der ersten Phase der nun folgenden Erforschungen werden nach den Museumsplänen Bohrungen ausgeführt und Kameras in die Kammer hinabgelassen. So wird man dann erfahren, ob und wenn ja was dort versteckt ist. Erst danach ginge es dann es an die zweite Stufe, in der Öffnungen geschaffen werden, durch die dort verborgene Objekte herausgezogen werden könnten, was einen neuen Genehmigungsprozess voraus setzt.

Initiator der Suche mit dem Geo-Radar war Bartłomiej Plebańczyk vom Museum Mamerki. Nach seinem Gespräch mit einem der Pioniere die an der Suchaktion in der 1950er Jahren teilgenommen hatten, machte er sich an die Sucharbeit Zur Zeit der Untersuchungen in den 1950er Jahren war die Technik noch nicht so weit entwickelt und die Pioniere konnten die verborgenen Räume nicht lokalisieren. Das Geo-Radar aber bietet die Möglichkeit, die Zusammensetzung und Dichte des Bodens zu erkunden. Die Aufzeichnungen des Geo-Radars machen auch Hohlräume sichtbar. So wurde auch der Hohlraum im Objekt 31 gefunden..

In Mauerwald (Mamerki) war das Hauptquartier des deutschen Heeres in einer aus 30 riesigen Bunkern bestehenden Anlage untergebracht, die heute auch Touristen besuchen können. Das Objekt 31 jedoch ist anders als die anderen Bunker. Schon in den 1950er Jahren fragte man sich, welchen Zweck die geheimnisvolle Anlage gehabt haben könnte. Naheliegend erschien von Anfang an nur die eines besonders sicheren Verstecks.

Lesen Sie auch: Bernsteinzimmer doch in Masuren?