Ermland-Masuren: Der Bau der Schnellstraße 7 schreitet voran

Die „Siódemka“, Umfahrung bei Elbąg (Elbing), Foto: Grezur, CC-BY-3.0

Die große Nord-Süd-Magistrale S7

Das Fenster Ermland-Masurens zur Welt soll die „Siódemka“ genannte Schnellstraße S7 nach Fertigstellung werden. Sie verbindet dann die Woiwodschaft Ermland-Masuren im Norden mit den Ostseehäfen im Ballungsraum Danzig, südlich mit der Hauptstadt Warschau und ganz im Süden mit der Kulturmetropole Krakau.

Wenn diese 737 Kilometer lange Nord-Süd-Magistrale fertig sein wird, soll die ganze Strrecke auf zwei Fahrbahnen jeweils zwei Fahrspuren haben. Bis 2017 soll das zumindest für die Strecke Warschau-Danzig gelten. Nach Fertigstellung wird auch das Durcheinander der Bezeichnungen dieser derzeit noch Droga krajowa 7 (Nationalstraße 7 ), Droga ekspresowa S7 (Schnellstraße S7), kurz S7 oder am liebsten einfach „siódemka“ genannten Straße verschwinden. Die aus der Nationalstraße 7 hervorgegangene Verbindung wird dann nur noch S/ heißen, Droga expresowa 7, alles andere wird dann Geschichte sein. Im Nord-Süd-Verlauf wird die Route zwischen Danzig-Süd und Elbing-Ost auf der E28 laufen, zwischen Żuławy-West und Rabka Zdrój auf der E77. Auf der Trasse der einstigen Reichsstraße 130 verläuft sie zwischen Danzig (Gdańsk) und Hohenstein (Olsztynek).

Nach der Fertigstellung der Schnellstraße 7 wird die Fahrtzeit von Olsztyn nach Warschau weniger als zwei Stunden betragen. Nach Danzig wird man dann nicht länger als 1,5 Stunden brauchen. Nicht mehr lange und der nördliche Abschnitt Warschau-Danzig wird durchgehend auf zwei Fahrspuren pro Fahrtrichtung zu befahren sein. Schon 80 Kilometer der S7-Strecken innerhalb der Woiwodschaft Ermland-Masuren sind fertig gestellt und können befahren werden..

Bauarbeiten in der Woiwodschaft Ermland-Masuren

Im Voranschreiten des Baus der S7 wurden die Prioritäten-Einstufungen geändert. Acht Teilstrecken erhielten die höchste Prioritätseinstufung, zwei davon im Abschnitt Warschau-Danzig. Dabei handelt es sich um die Teilstücke Ende Danzig-Umfahrung bis zum Beginn der Umfahrung von Elbing und die Strecke Napierki (Napierken) bei Neidenburg (Nidzica)-Płońsk. Die Arbeiten oder Vorarbeiten konnten so bereits in diesem Jahr begonnen werden und sollen allesamt bis zum Jahresende 2017 beendet sein.

Der 40 Kilometer lange Abschnitt von Koszwały (Gottswalde) nach Elbląg (Elbing) ist derzeit in der Ausschreibung. Dieser Teil der Strecke ist derzeit besonders von Staus an den neuralgischen Punkten am Südende der Danziger Umfahrung bei Nowy Dwór (Tiegenhof) sowie im Raum Elbing betroffen. Die Ausschreibungsphase endet am 27. November, wenn einer der 13 teilnehmenden Firmen und Konsortien der Zuschlag erteilt ist, werden auch dort die Bauarbeiten im kommenden Frühjahr 2015 beginnen können und die Fertigstellung ist ebenfalls 2017 zu erwarten.

Die beiden letzten noch verbliebenen Bauabschnitte im Bereich der Woiwodschaft Ermland-Masuren sind die beiden Streckenteile Nidzica und Napierki, sowie zwischen Miłomłyn und Ostróda stehen also auch auf dieser Liste und die Bauvorbereitungen haben bereits begonnen.

Am 5. November wurden in Olsztyn die Verträge für den Bau des 9,2 Kilometer langen Abschnitts zwischen Liebemühl (Miłomłyn) und Osterode-Nord (Ostróda Północ) mit dem Konsortium der Firmen Budimex SA und Ferrovial Agroman SA aus Madrid unterzeichnet. Das Konsortium hat nun 20 Monate Zeit, die Bauarbeiten abzuschließen. Das Investitionsvolumen für diesen Streckenabschnitt beträgt 292,3 Millionen Złoty.

Die Anbindung der Woiwodschaft an die S7

Da die Schnellstraße S7 am Rande Ermlands und Masurens entlang führt, ist die Anbindung der Hauptstadt Olsztyns und der weiteren regionalen Zentren besonders wichtig. Olsztyn wird sowohl über von Ostróda aus über die N16 und von Olsztynek aus über die S51 angebunden sein, beide Straßen werden ebenfalls mit höchster Priorität ausgebaut. Bei Olsztynek ist die Anbindung bereist fast fertig gestellt. Es fehlen jedoch noch die Umfahrung von Olsztyn im Süden der Stadt, sowie die von Ostróda.

Am 7. November wurde in Lidzbark Warmiński (Heilsberg) der dritte und letzte Bauabschnitt der modernisierten etwa 70 Kilometer langen Anbindung des nördlichen Ermlands an die S7 dem Verkehr übergeben. Der Ausbau der Wojwodschaftsstraße 513 kostete rund 107 Mio Złoty, von denen 94,6 Mio von der EU stammen. Auf dieser Strecke mussten 37 Kreuzungen, Neu- und Umbau von 19 Kilometern Fußwegen, Radwegen und kombinierten Fuß-Radwegen und 37 neue Autobushaltestellen gebaut werden.

Über den Bauzustand der S7 finden Sie stets aktuelle Informationen auf der selbsterklärenden Karte:

Generaldirektion der Nationalstraßendirektion und Autobahnen) (Generalna Direkja Dróg Krajowich i Autostrad)