Ermland und Masuren: Große Zählung von Wölfen und Luchsen

Wölfe in Masuren
Wölfe in Masuren, Foto: Bernard Landgraf, CC-BY-SA-3.0-migrated

 

Am 10. Februar sah man in den Wäldern Ermlands und Masurens und in der Nachbarwoiwodschaft Podlachien viele Forstbeamte, die auf Spurensuche in den Wäldern der Woiwodschaft unterwegs waren. Den 10.Februar hatte die Regionalverwaltung der staatlichen Forste (RDLP) in Olsztyn und Białystok als Stichtag für die Inventarisierung des Wolfs- und Luchsbestands angesetzt.

Doch war die Zählaktion nicht in allen Ecken der beiden Woiwodschaften zum Stichtag durchführbar. Es fehlte schlicht der Schnee. Ohne Schnee aber sind frische Spuren nur schwer zu erkennen. Dazu geben Schneespuren Aufschluss über die Wege, die diese Tiere zurücklegen, Ihre Lebensgewohnheiten vor Ort, die Größe der Verbände, in denen sie leben.

In der Johannisburger Heide (Puszcza Piska) entwickelt sich der Luchsbestand nach ersten Einschätzungen und Auswertungen der Luchsspuren durch die Förster sehr positiv. In einigen Waldgebieten dort läuft ein Wiederansiedlungsprogramm für Luchse, das die RDLP in Zusammenarbeit mit dem World Wide Fund For Nature (WWF) dort durchführt.

Wie der Koordinator der Inventarisierung großer Raubtiere Adam Gełdon vom Forstamt Spychowo einschätzt, zeugen die vielen Wolfsspuren von einer wachsenden Verbreitung der Art in den meisten Bezirken der Woiwodschaft. Doch macht den Forstbeamten die beständig anwachsende Zahl streunender Hunde Sorge. Unter ihnen sind vermehrt auch verwilderte Tiere, die in den Wäldern leben und große Schäden verursachen. Vor allem Rehe fallen diesen Hunden Opfer.

Deshalb werden anders als bei den vorherigen Zählungen von 2011 und 2013 diesmal auch unbeaufsichtigte, streunende Hunde in den Wäldern aufgenommen. Die diesjährige Inventarisierung ist die größte je durchgeführte. Die Aktion wird mitfinanziert vom Woiwodschaftsfond zum Schutz der Umwelt und der Wasserwirtschaft.

Die Daten werden zusammenführt, auf Plausibilität überprüft und aufbereitet. Aussagekräftige Ergebnisse wird die Regionalverwaltung der staatlichen Forste für den Bereich Ermland und Masuren in etwa zwei Monaten vorstellen.