EU-Geldregen für Ermland-Masuren zu erwarten

EU-Geldregen an Ermland-Masuren, Foto: This photo (C) Lars Aronsson, CC-SA-1.0

Die Woiwodschaftsverwaltung in Olsztyn (Allenstein) hate am 8. April ein Dokument verabschiedet, das in den Jahren 2014-2020 einen milliardenschweren Geldregen aus EU-Fonds über die Woiwodschaft Ermland und Masuren bedeuten könnte. Bei dem Dokument handelt es sich um das Regionale Operationelle Programm für die Jahre 2014-2020.

Regionale Operationelle Programme (RPO) werden als Antrag auf Fördermittel aus den europäischen Strukturfonds eingereicht. Bewilligten Fördergelder dürfen dann nur nach den in den OPs festgelegten Bedingungen verwendet werden. Hier handelt es sich um das „Konvergenz“-Programm der EU, das Teil der EU-Regionalförderung (EFRE) ist. Dieses Programm dient derVerringerung des Strukturgefälles zwischen den Regionen. Durch die Förderung strukturschwacher Regionen soll eine ausgewogene räumliche Entwicklung in der EU befördert werden. Finanziert wird durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), den Europäischen Sozialfonds (ESF) und den Kohäsionsfonds. Bei dem Regionalentwicklungsprogramm handelt es sich um den zweitgrößten Posten des EU-Haushalts

Inzwischen ist das Dokument der EU-Kommission übermittelt worden. Die Regionalbehörden in Olsztyn rechnen mit einem Abschluss der Verhandlungen noch im August, so dass schon im September die ersten Ausschreibungen für die Vergabe der Arbeiten der einzelnen Projekte beginnen könnten.

Das Programm wird sich sehr von dem für die Jahre 2007-2013 unterscheiden. Die Woiwodschaftsbehörden werden nach ersten Schätzungen über 1,727 Milliarden Euro erhalten, die wiederum ein Investitionsvolumen von über 3 Milliarden Euro generieren werden.

Die Gelder sind hauptsächlich dafür vorgesehen, die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft zu vergrößern. So bekommen mittelständische, Inhabergeführte Unternehmen allein 600 Millionen Euro. Neu für diesen Sechsjahresplan ist die Integration mehrerer Fonds. So fließen 28 % der Gelder aus dem Europäischen Sozialfonds, 72 % der Quote stammen vom Regionalentwicklungsfonds.

Die Erarbeitung des RPO dauerte Monate, erklärte Woiwodschaftsmarschall Jacek Protas bei einer Pressekonferenz im Maschallamt. Aus mehreren Versionen wurde die endgültige zusammengestrichen und dann die Projektbeschreibungen an den Partnerschaftsvertrag angepasst, der von der polnischen Regierung und der EU-Kommission unterschrieben wird. Die muss zuvor alle Operationellen Programme sammeln, nicht nur die für die Regionalentwicklung. Wie Jacek Protas bestätigte, habe man in Olsztyn bereits ein Dokument des Ministeriums für Infrastruktur und Regionalentwicklung erhalten, dass unser Programm mit den Vorschriften des Partnerschaftsvertrag konform ist, erklärte Protas. Nun könne man nur auf das Unterschreiben des Partnerschaftsvertrags und auf die Beurteilung der EU warten. Die werde dann entscheiden, ob alles glatt durchgeht, oder on Änderungen nötig sind, fügte er an.

Unter den gemeldeten Projekten befinden  sich  Spezialisierung auf intelligente Bewirtschaftung der Region  (310,3 Mio Euro), Qualifizierung von Wirtschaftsführern (84,6 Mio Euro), Regionaler Arbeitsmarkt (257,3 Mio Euro) Transportinfrastruktura (212,4 Mio Euro), Energieeffizienz(246,7 mln euro), Kultur und kulturelles Erbe (51,9 Mio Euro), Revitalisierung vernachlässigter Regionen (64,8 Mio Euro), Digitalisierung (86,3 Mio Euro), Zugang zu qualitativ besseren Dienstleistungen(80,4 Mio Euro) sowie gesellschaftliche Integration (126,5 Mio Euro).

Das neue Programm sei eng an das Entwicklungsprogramm der Woidwodschaftsverwaltung für dir regionale Entwicklung von Ermland und Masuren bis 2025. Damit soll die intelligente Spezialisierung der Region auf Wirtschaftszweige wie Wasser, Holz und Möbel sowie hochwertige Lebensmittelproduktion vorangebracht werden, Doch auch andere Branchen können mit Förderung rechnen versicherte der Woiwodschaftsmarschall.

Video der Pressekonferenz im Marschallamt Olsztyn: