Ermland-Masuren: Fast jeder Fünfte lebt in Armut

Statistisches Hauptamt veröffentlicht Bericht über regionale Einkommensunterschiede

Wenn das Geld nicht zum Leben reicht, Foto: pixabay.com/CC0

Wenn das Geld nicht zum Leben reicht, Foto: pixabay.com/CC0 

Das Statistisches Hauptamt Polens hat den Bericht “Regionale Unterschiede in der Lebensqualität in Polen (Regionalne zróżnicowanie jakości życia w Polsce)” veröffentlicht. Der Bericht enthält unter anderem eine Beurteilung der finanziellen Situation der Haushalte in jeder Woiwodschaft Polens im Jahr 2015. Das Ergebnis: Fast 15 Prozent der polnischen Haushalte hatten ein Einkommen unterhalb der Armutsgrenze.

Der Bericht des GUS zeigt, dass fast 15 Prozent aller Single-Haushalte im Jahr 2015 ein Einkommen in Höhe von 1043 PLN oder weniger pro Monat hatten, das bedeutet, sie lebten unterhalb der Einkommensarmutsgrenze.  Weiter stellt der Bericht fest, dass 9 Prozent der Haushalte mit schlechten Lebensbedingungen zu kämpfen haben, das bedeutet auf sie treffen mindestens 10 von 30 katalogisierten Symptomen schlechter Lebensbedingungen zu.

Der Bereich der Einkommensarmut in den Woiwodschaften Polens differiert jedoch stark nach Regionen im Bereich von 11 bis 27 Prozent. Die schlimmste Situation ist in der Wojewodschaft Lublin zu finden, wo bis zu 27 Prozent der Haushalte von Armut bedroht sind. Unter vergleichsweise ähnlich schlechten Bedingungen leben die Bewohner der Woiwodschaften Heiligkreuz (Świętokrzyskie) mit 24% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Ähnlich schlecht sieht es im Karpatenvorland (Podkarpackie) mit 21 Prozent der Einwohner, die unterhalb der Armutsgrenze leben. In Ermland-Masuren liegt bei 17 Prozent der Haushalte Einkommensarmut vor.

Das GUS prüfte auch, wie viele Haushalte Lebensbedingungen haben, die ein hoher Armutsrisiko haben. In dieser Kategorie ist die schlimmste Situation in der Woiwodschaft Ermland-Masuren zu finden, wo das Armutsrisiko 12 Prozent der Haushalte betrifft. Ein ähnlich schlechtes Ergebnis wurde in der Woiwodschaft Westpommern (Zachodniepomorskie erreicht. In Heiligkreuz und Lodz (Łódz) waren 11 Prozent der Haushalte armutsgefährdet.

Doch gibt es auch positive Nachrichten. Etwa 17 Prozent der Haushalte erreichte ein relativ hohes Einkommen. Im Jahr 2015 lag die Schwelle dafür bei 2897 zł für einen Einpersonenhaushalt. Rund 23 Prozent der Haushalte erfreuen sich guter Lebensbedingungen oder zumindest doch des Fehlens jeglicher der 30 Symptome schlechter Lebensbedingungen.

Die höchsten Einkommen wurden in der Woiwodschaft Kleinpolen (Mazowieckie)verzeichnet wo 26 Prozent der Haushalte ein hohes Einkommen erreichten. Die meisten Haushalte mit guten Lebensbedingungen leben in der Woiwodschaft Großpolen (Wielkopolska) mit 31 Prozent.der Haushalte. In Ermland-Masuren erreichen nur 12,5% der Haushalte ein hohes Einkommen und 18 Prozent gute Lebensbedingungen.

Das GUS hat für diesen Bereich auch die allgemeine Lebenszufriedenheit abgefragt. Die glücklichsten Menschen im Alter von mehr als 16 Jahren leben in der Woiwodschaft Schlesien (Śląskie), 83 Prozent bezeichneten sich dort als zufrieden mit ihren Lebensbedingungen, am wenigsten zufrieden leben die Menschen in den Woiwodschaften von Lodz (Łódz) mit 73 Prozent. und Lublin mit 74 Prozent. In der Woiwodschaft Ermland und Masuren (Warmia i Mazury) bezeichneten sich 77 Prozent der Bewohner als zufrieden.

Zahlen: Główny Urząd Statystyczny, stat.gov.pl

Der Bericht Regionalne zróżnicowanie jakości życia w Polsce kann hier als PDF-Datei heruntergeladen werden:

http://stat.gov.pl/obszary-tematyczne/warunki-zycia/dochody-wydatki-i-warunki-zycia-ludnosci/regionalne-zroznicowanie-jakosci-zycia-w-polsce,24,1.html