Der Flugplatz von Deuthen (Dajtki) bei Allenstein bleibt erhalten

Hangar auf dem Flugplatz Deuthen (Dajtki) bei Allenstein (Olsztyn), Foto: Antekbojar, CC-BY-SA-4.0

Hangar auf dem Flugplatz Deuthen (Dajtki) bei Allenstein (Olsztyn), Foto: Antekbojar, CC-BY-SA-4.0

Wer Allenstein (Olsztyn) und den Okullsee (jez. Ukiel) kennt, kennt auch die Segelflieger, die sich über dem Südwestufer des Sees in weiten Kreisen mit der Thermik in luftige Höhen hinaufschrauben. Die gute Nachricht: Es wird sie auch künftig geben, denn die weitere Existenz des Allensteiner Sportflugplatzes ist gesichert. Nicht nur für die Segelflieger ist der Flugplatz wichtig, auch die Rettungshubschrauber für die Wojwodschaftshauptstadt haben dort ihre Basis genau wie der Aeroklub Warmińsko-Mazurski, der Sportfliegerklub. Der Flugplatz hat eine lange Geschichte, denn bereits im Juni 1913 landete das erste Flugzeug auf dem noch provisorischen Flugfeld in Deuthen.

Kurz dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde beschlossen, in der Nähe von Allenstein einen Flugplatz zu bauen. Ausgewählt wurde dafür 1926 eine Fläche von 2,8 x 1,5 km in der Nähe des damals noch nicht eingemeindeten Dorfes Deuthen. Der geplante Flugplatz sollte ursprünglich ausschließlich zivilen Zwecken dienen. Am 1. Juni 1926 wurde pünktlich zur Sommersaison der Flugbetrieb mit regelmäßigen Lufthansaflügen nach Danzig aufgenommen. Der Flugplatz wurde dann als Luftverkehrslandeplatz und ab 1932 als Verkehrsflughafen II – also als ziviler Flughafen – klassifiziert. Im August 1933 landete ein Flugzeug mit Adolf Hitler in Deuthen.

Im Jahr 1939 wurde der Flughafen von der Luftwaffe als Einsatzflughafen eingestuft, also für militärische Zwecke. Der militärische Landeplatz befand sich auf unbefestigtem Untergrund, und umfasste eine Fläche von 595×595 Metern mit zwei Hangars im südöstlichen Teil des Flughafens. Während des Krieges wurde es von der deutschen Luftwaffe und der auch der Flieger-HJ hauptsächlich zum Segelflugtraining genutzt.  Mit der Einnahme Allensteins durch die Rote Armee fiel der Flugplatz zunächst in sowjetische Militärverwaltung. Doch bereits am 18. April 1945 startete die LOT Polish Airlines den Linienverkehr auf der Strecke Warschau -Allenstein (Olsztyn) – Danzig (Gdańsk) – Bromberg (Bydgoszcz) – Warschau.

Seit vielen Jahren wird der Flugplatz ausschließlich für zivile Zwecke sowie und den Segelflug und Das Fallschirmspringen genutzt. Viele Jahre lagen die Nutzungsrechte beim polnischen Luftsportverband in Warschau. Das ändert sich nun. Was schon im Jahr 1992 mit einem ersten Antrag begann, ist nun endlich in Tüten und Papier: Der Allensteiner Aeroklub hat endlich das unbefristete Nutzungsrecht für das gesamte Flugplatz-Gelände erhalten und damit Planungssicherheit. Von nun an kann der Aeroklub allein entscheiden etwa über die seit Jahren angedachte Pläne einen weiteren Hangar zu bauen. Bisher musste der Aeroklub Warmińsko-Mazurski immer beim polnischen Zentralverband um Genehmigung einkommen, was den Entscheidungsweg verlängerte und Investoren oder Mieter eher abschreckte. Auch Veranstaltungen werden nun leichter realisiert werden können.