Olsztyn investiert in ökologisch orientierte Verkehrsinfrastruktur, Foto: ©B.Jäger-Dabek
Einer der wichtigsten Verträge in diesem Jahr wurde von Olsztyns Stadtpräsident Piotr Grzymowicz am 14. Dezember in Warschau unterzeichnet. Bei der Vertragsunterzeichnung waren der Vizepremier und Minister für Finanzen und Entwicklung Mateusz Morawiecki sowie die Vizeminister für Entwicklung Jerzy Kwieciński und Adam Hamryszczak zugegen. Die Vereinbarung umfasst vor allem die Finanzierung von Aufgaben zur Ökomobilität. So werden die Linien 68 und 565 auf den Abschnitten Lublin – Stalowa Wola Rozwadów und Olsztyn zu einem umweltfreundlichen Verkehrssystem entwickelt. Aus dem Programm „Eisenbahn Ost-Polen“ wird ein Geldregen von rund 480 Millionen PLN die Hauptstadt der Woiwodschft Ermland-Masuren treffen. Damit kann die Stadt die Finanzierung für den Kauf neuer Straßenbahnzügen, den Bau eines neuen integrierten Bahnhofskonzepts für Bahn (PKP) und Bus (PKS), die Rekonstruktion der ul. Pieniężnego mit der Brücke św. Jakuba sowie der ul. Partyzantów finanzieren. Bei dieser Gelegenheit soll entlang der Mauern der Jakobikirche die geplante Bepflanzung in Angriff genommen werden.
In den letzten Monaten wurde bereits intensiv an einer Strategie für eine nachhaltige Entwicklung gearbeitet. Nun, wo die neue Investitionssumme real zur Verfügung stehe, könne man an die Umsetzung gehen, erklärte Grzymowicz.
Am 14. Dezember unterzeichnete Stadtpräsident Grzymowicz eine weitere Vereinbarung, die weitere Investition möglich machen. Der unterzeichnete Vertrag ist eines der Elemente der neuen „Magistrale des Ostens“, das Investitionsvolumen beträgt 6,5 Milliarden PLN. Geschaffen werden sollen Eisenbahnstrecken, die nicht nur die Hauptstädte der 5 östlichen polnischen Woiwodschaften verbinden, sondern auch die Märkte und die heimischen Arbeitsmärkte stärken sollen. So soll es sowohl innerhalb der Makro-Region polnischer Osten neue wirtschaftliche Impulse geben und neue Verbindungen der abgelegenen Regionen zu den nationalen und europäischen Märkten geschaffen werden, betonte der stellvertretende Ministerpräsident Mateusz Morawiecki Journalisten gegenüber. Diese zweite Investition ergänze die Entwicklung eines umweltfreundlichen Nahverkehrs in Olsztyn, Damit würde nicht nur der Komfort im Nahverkehr verbessert, sondern auch der Umwelt Gutes getan, fügte Morawiecki hinzu.
Allenstein (Olsztyn) verändert sich
In das Eisenbahnprojekt eingebettet ist der Plan eines neuen Hauptbahnhofs für Allenstein für ein integriertes Verkehrskonzept mit Eisenbahn- und Busbahnhof inklusive Anpassungen der Zufahrten und der ganzen Verkehrsführung im Zentrum Allensteins im Bereich der ul. Pieniężnego und der Brücke św. Jakuba sowie der ul. Partyzantów. Priorität werden dort die Einrichtungen von Busfahrspuren haben. Auch werden sukzessive Mittel freigegeben zum Kauf rollenden Materials also Bussen und Straßenbahnzügen. Dazu wird auch ein neues intelligentes Transsportsystem eingerichtet und ein Netz von Radwegen in der Stadt
Die ul. Partyzantów wird nach dem Umbau zwei Fahrspuren pro Richtung haben. Dazu wird es je Fahrtrichtung eine spezielle Fahrbahn für Busse geben, damit die Passagiere künftig mit weniger Staus zu rechnen haben und pünktlich mit den Bussen an ihrem Ziel ankommen. Auch Lösungen für mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer sowie Grünstreifen wird es geben. Im zweiten Abschnitt des Projekts ist die Schaffung eines integrierten Systems von Knotenpunkten zum Umsteigen mit Wartegelegenheiten, Ticketautomaten und elektronischem Informationssystem vorgesehen. Das wird mit zur Modernisierung der ul. Partyzantów zwischen Bema-Platz bis zur ul. Stalowa gehören.
Auch die Rekonstruktion der ul. Pieniężnego ist wichtiges Element der Planungen. Schlüsselelement dieses Abschnitts wird der Bau der neuen Allebrücke sein, erklärte Stadtpräsident Grzymowicz. Die gegenwärtige Brücke entspräche den heutigen technischen Anforderungen nicht mehr. Daher werde sie abgerissen und von einem Brückenneubau ersetzt, der auch einen gefahrlosen Übergang vom Zentralpark zum Schlosspark ermögliche.
Jenseits der neuen Brücke wird die Straße in Richtung pl. Jana Pawła II modernisiert, allerdings zunächst mit vorläufigen Charakter. An diesem Verkehrsbrennpunkt werden zunächst drei Fahrspuren angelegt, von denen eine nach Bedarf und Verkehrsaufkommen zeitweise auch Richtung al. Piłsudskiego genutzt werden soll. Bei dieser Gelegenheit wird auch die Bepflanzung an den Wänden der Jakobikirche ausgebracht.
Ein weiteres Teil des Projekts ist es, zwei neue Straßenbahnzüge zu kaufen, welche die derzeitige Flotte ergänzen sollen. Das Investitionsvolumen beträgt hier 104,6 Millionen PLN, zu denen die EU-Kofinanzierung rund 86,4 Millionen PLN also 85 % der Ausgaben beisteuert. Die Fertigstellung des Projekts ist für das Jahr 2018 geplant.
Olsztyn strebt danach, eine moderne regionale Metropole zu werden. Die Hauptstadt der Woiwodschaft Ermland-Masuren ist ein wichtiges Zentrum für Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur in Nordost-Polen. Die aktuelle Zusammenarbeit mit der PARP(Polska Agencja Rozwoju Przedsiębiorczości, Polnische Agentur für Unternehmensentwicklung) habe dazu beigetragen, für die Bewohner eine moderne Stadtbahn als Ersatz der vor Jahren eingestellten Straßenbahn wiederherzustellen. Die Umsetzung der neuen Investition wird den Komfort des öffentlichen Personennahverkehrs erhöhen, die Fahrzeit verkürzen und die Verkehrssicherheit verbessern erklärte Marcin Szyguła, der Präsident der PARP.
Investitionen in Bahn und Schiene in Höhe von 330 Millionen Euro
Das Eisenbahnprogramm ist im Vergleich zum bisherigen Programm für Polens Osten ein ganz neu angelegtes Förderprogramm. Für Investitionen in diesem Sektor werden aus dem operationellen Programm Polens Osten (Program Operacyjny Polska Wschodnia) 330 Millionen Euro aus EU-Mitteln bereitgestellt. Die Mittel werden in die Modernisierung des Bahnprogramms Magistrale des Ostens fließen, welche die Hauptstädte von Polens fünf östlichen Woiwodschaften Olsztyn, Białystok, Lublin, Rzeszów und Kielce miteinander verbindet.
Das operationelle Programm Polens Osten vergibt Projekte zur Verbesserung der linearen Infrastruktur sowie Investitionen in die Infrastruktur von Service-Einrichtungen für Reisende, wie z. B. Bahnhöfe, Bushaltestellen und Unterstände. Zu den geförderten Projekten gehören auch die Entwicklung von Verkehrssteuerungseinrichtungen und Fahrgastinformationssystemen.
Die neue Eisenbahnlinie „Magistrale des Ostens“ sieht eine Reihe von neuen Eisenbahnstrecken vor: Olsztyn-Gizycko-Kętrzyn Korsze–Ełk-Białystok-Czeremcha-Siedlce-Bows-Dęblin-Lublin-Kraśnik-Tarnobrzeg-Kolbuszowa-Rzeszów, zusammen mit einem Abzweig nach Kielce: Tarnobrzeg – Ostrowiec Świętokrzyski – Skarżysko – Kielce.
Die geplanten Arbeiten an diesen Linien, die im Finanzplan 2014-2020 aufgeführt sind, werden aus verschiedenen Quellen finanziert. Dies sind das EU-Förderprogramm für Infrastruktur CEF (Connecting Europe Facility), dazu nationale Förderprogramme und 3 operationelle Programme, die von der EU kofinanziert werden: Polens Osten (8 Projekte), Infrastruktur und Umwelt (4 Projekte) und die regionalen operationellen Programme (2 Projekte). Nach Informationen der PKP beträgt der Gesamtwert aller Projekte mehr als 6,5 Milliarden PLN.