Oberlandkanal: Alternativrouten der Ausflugsschiffe

Oberlandkanal in West-Masuren, Foto: B.Jäger-Dabek 

Noch die ganze Saison 2014 bleibt der Kanał Ostródzko-Elbląski (Oberlandkanal) im Westen Masurens wegen umfangreichen Sanierungsarbeiten geschlossen. Durchgehende Fahrten zwischen Ostróda (Osterode) und Elbląg (Elbing) finden derzeit nicht statt. Doch die auf dem Kanal tätige Schifffahrtsgesellschaft Żegluga Ostródzko-Elbląska bietet in der neuen Saison ab 26. April 2014 verschiedene attraktive Alternativrouten an.

 Mit dem Schiff zur Marienburg oder nach Truso

Von Elbląg (Elbing) aus werden Fahrten über den Jagiellonen-Kanal und den Fluss Nogat zu der als UNESCO-Welterbe geschützten Ordensritterburg von Malbork (Marienburg) organisiert. Der 5,7 Kilometer lange Jagiellonenkanal ist der älteste Segelkanal in Polen. Er wurde 1483 gebaut und verbindet den Fluss Elbląg mit dem Nogat. Etwa fünf Stunden dauert die Schifffahrt je Strecke, der Rücktransport ist per Bus möglich. Von Malbork aus starten zudem Ausflugsschiffe zu einstündigen Rundfahrten auf dem Nogat sowie zu etwa zweieinhalbstündigen Ausflugsfahrten bis zur Mündung in die Weichsel bei Biała Góra (Weißenberg). Ab Elbląg starten die Schiffe der Weißen Flotte außerdem zu zweieinhalbstündigen Rundfahrten auf dem Jezioro Drużno (Drausensee) und zu den Resten der ehemaligen Wikinger-Siedlung Truso.

Von Ostróda (Osterode) nach Stare Jabłonki (Alt Jablonken) und nach Iława (Deutsch-Eylau)

Regelmäßige Fahrten gibt es bis Ende Oktober auch auf der etwa 18 Kilometer langen Strecke zwischen Ostróda und Stare Jabłonki (Alt-Jablonken). Sie führt durch reizvolle Landschaften und über mehrere Seen. Mit etwas Glück kann man unterwegs neben Kranichen und Reihern auch einen Seeadler beobachten. Etwa 2,5 Stunden lang ist man pro Strecke unterwegs, der Rücktransport erfolgt im Bus. Etwa fünf Stunden dauern die Rundfahrten über den längsten See Polens, den Jezioro Jeziorak (Geserichsee), die in Iława (Deutsch-Eylau) beginnen und enden. Sie führen zu zahlreichen malerischen Buchten und vorbei an vielen kleinen Inseln.

Die Sanierungsarbeiten an dem mehr als 150 Jahre alten Oberlandkanal haben im Jahr 2012 begonnen. Ab 2015 soll der Kanal wieder für die Schifffahrt geöffnet werden. Dann können auch die fünf geneigten Ebenen wieder genutzt werden, auf denen die Schiffe auf Schienen über Land fahren, um den Höhenunterschied von 100 Metern auf der Strecke auszugleichen.