Olsztyn: Weiter Streit um die Koalition im Rathaus

Stadtpräsident Piotr Grzymowicz, Olsztyn, Foto: Brigitte Jäger-Dabek
Olsztyns Stadtpräsident Piotr Grzymowicz, Olsztyn, Foto: Brigitte Jäger-Dabek

Bringt die Kandidatur von Boguslaw Szwedowicz für den stellvertretenden Bürgermeister die Rathauspolitiker in Olsztyn (Allenstein) aus der Sackgasse, nachdem die Gespräche zwischen der PO und Stadtpräsident Peter Grzymowicz um die Bildung der Stadtratskoalition unterbrochen wurden?

Alles deutet darauf hin, dass die Bürgerplattform PO für das Vizepräsidentenamt in Olsztyn nun Boguslaw Szwedowicz vorschlagen wird, der dieses Vizepräsidentenamt in Olsztyn auch in der vorangegangenen Wahlperiode innegehabt hatte. Szwedowicz hatte sofort signalisiert, akzeptieren zu wollen. Damit könnte der Kleinkrieg um die Personalie des Vizepräsidenten beendet werden, hofft man in Olsztyn.

Was war geschehen? Die Koalitionsverhandlungen gestalteten sich von Anfang an schwierig. Endgültig zum Zankapfel wurde die Kandidatenkür. Am vergangenen Dienstag, den 13. Januar nominierte der Kreisvorstand der PO zwei Kandidaten-Empfehlungen für das Amt des Vize-Stadtpräsidenten, das ihr gemäß Proporz zukommt. Der Vorschlag wurde dem direkt gewählten Stadtpräsidenten Grzymowicz am Donnerstag, den 15. Januar präsentiert. Es handelte sich um Jarosław Słoma, der bis vor kurzem Vizemarschall der Woiwodschaft war, sowie Wiesław Kapuściński, ehemaliger Kreiskommandant der Polizei in Mrągowo. Nach dem Vorschlag der PO sollten sich die beiden Kandidaten das Amt teilen.

Wie gewöhnlich gut unterrichtete Kreise der Presse gegenüber berichteten, hatte Grzymowicz daraufhin zwar die Nominierung von Jarosław Słoma akzeptiert, die von Wiesław Kapuściński aber abgelehnt. In dieser Situation beschloss der Kreisvorstand der PO am Freitag, den 16. Januar die Koalitionsverhandlungen abzubrechen, wie der Sprecher Jan Tandyrak mitteilte. Damit war die Bombe geplatzt, das politische Olsztyn zeigte sich überrascht.

Laut Grzymowicz muss Olsztyn nun endlich von einer professionellen Führung geleitet werden, und wichtiger als die Stadtpolitik seien immer die Bewohner der Stadt. Piotr Grzymowicz bezog sich bei seinem Kommentar der Presse gegenüber auch auf die beiden von der PO vorgeschlagenen Kandidaten. Er wolle sicher gehen, dass diejenigen, die Hand in Hand mit ihm arbeiten werden, ihm auch eine echte Unterstützung gäben, erläuterte er.

Wenn man sich über eine mögliche Koalition einigen wolle, und die Hauptaufgabe der beginnenden Wahlperiode sein würde, die Effizienz der Verwaltung zu verbessern, dann brauche man dafür eine professionelle Herangehensweise. In Olsztyn sei zu viel los, und die Zeit, in der man lebe, zu schnelllebig, als dass man es sich leisten könne, die Bürokratie durch eine Amtsteilung aufzublähen, fügte Grzymowicz an. Die PO hingegen verkündete, dass Grzymowicz zwar immer von Kompetenz rede, nur habe er zuerst nach dem Namen gefragt, man selbst hingegen frage tatsächlich zuerst nach der Kompetenz.