Polen baut sechs Wachtürme an der russischen Grenze

Polen baut sechs Wachtürme an der russischen Grenze, Foto: Franzfoto, CC-BY-SA-3.0,2.5,2.0,1.0
Polen baut sechs Wachtürme an der russischen Grenze, Foto: Franzfoto, CC-BY-SA-3.0,2.5,2.0,1.0

Polen will die Sicherung seiner Grenze zu Russland vorantreiben. Diese Grenze erstreckt sich auf rund 200 Kilometer Länge zwischen der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren und dem russischen Kaliningrader Gebiet ganz im Nordosten Polens. Neben einer geplanten Westverlegung polnischer Truppenteile von der Westgrenze zu Deutschland in die Nähe der russischen Grenze in Masuren, ist der Bau von sechs Wachtürmen entlang der russischen Seite eine weitere Sicherungsmaßnahme Russland gegenüber.

Das Verhältnis zwischen Polen und den baltischen Ländern einerseits und Russland andererseits, ist seit der Ukrainekrise angespannt. Russische Manöver im Kaliningrader Gebiet und die auch von der litauischen Präsidentin Dalia Grybauskaite im März vermutete Stationierung von atomwaffenfähigen Iskander-Raketen im Kaliningrader Gebiet, wurde von allen vier Ländern als Drohgebärde angesehen.

Die Türme sollen für eine lückenlose Beobachtung der polnisch-russischen Grenze soregen, bestätigte die Sprecherin des polnischen Grenzschutzes Mirosława Alexandrowicz. Die sechs Türme sollen zwischen 35 und 50 Metern hoch werden. Das entspricht den Höhen von 11- und 13-stöckigen Hochhäusern, die Türme werden also weithin sichtbar sein. Sie werden vom Grenzschutz 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr von Grenzschutzbeamten besetzt sein, mit hochauflösenden Kameras und für die Nachtbeobachtung mit Geräten ausgerüstet, die auf dem neuesten Stand sein werden, erklärte Grenzschutzsprecherin Mirosława Alexandrowicz. Die Grenz-Abschnitte, die jeder Turm zu kontrollieren hat, werden je nach Landschaftsgegebenheiten unterschiedlich groß sein. Bau und Einrichtung der Türme sollen bis Juni abgeschlossen sein.

Die Gesamtkosten für den Bau der Türme betragen mehr als 14 Mio. PLN (3,7 Millionen Euro). Das Projekt wird zu 75 Prozent aus EU-Mitteln finanziert, die aus dem EU-Fonds für die Sicherung der EU-Außengrenzen stammen.