Polnische LED-Hersteller auf dem Vormarsch

Die Notwendigkeit, den Ausstoß von Treibhausgasen in die Atmosphäre zu begrenzen sowie umfassende Maßnahmen zur Energieeinsparung umzusetzen, veranlasste die EU-Kommission 2009 unter anderem zu einem Herstellungs- und Vertriebsverbot für Glühbirnen. Da Polen schon seit 2004 Mitglied der Europäischen Union ist, mussten auch hier die Leuchtmittelhersteller umdenken. Da Experten in LED-Leuchten die beste Alternative zur Glühlampe sahen, haben sich in Polen einige LED-Hersteller etablieren können, die ihre Produkte auch über die Landesgrenzen hinweg vertreiben. LED-Leuchten bieten eine hohe Wartungsfreiheit bei langer Lebensdauer und geringem Energieverbrauch.

Die LED in Polen; durchschnittliche Lebensdauer
Die durchschnittliche Lebensdauer einer LED liegt bei 25.000 Stunden. Bild: Ermland-Masuren Journal

Die Wojewodschaft Ermland-Masuren wird dabei von einer Tochtergesellschaft des niederländischen Großkonzerns Philips vertreten:

  • Philips Lighting Poland SA in Kętrzyn

Philips investiert in den masurischen Standort seit 1996. Der Exportanteil bei der Produktion von Leuchten für die Straßenbeleuchtung, für Büros und für gewerblich genutzte Gebäude beträgt 60 Prozent. Landesweit beschäftig Philips in Polen mehr als 9.000 Mitarbeiter und macht einen Umsatz von etwa 6 Milliarden Euro.

Weitere LED-Hersteller aus Polen

Über das ganze Land verteilt gibt es noch einige weitere Hersteller, die sich auf LED-Leuchten spezialisiert haben.

UnternehmenStadtWoiwodschaftProdukte
Zaklady ElektroniczneNoweKujawien-PommernKronleuchter, LED-Leuchten, Halogenstrahler
AmplexCzestochowaSchlesienDesignerlampen mit LED-Leuchten und herkömmlichen Leuchtmitteln
Halogen Light Tech (HLT)GlucholazyOberschlesienHalogenlampen und LED-Leuchten für Wohnung und Büro
ImperialBialogardWestpommernkonventionelle und LED-Beleuchtung für innen und außen

Starke Konkurrenz für deutsche LED-Hersteller

Auf der Suche nach Preisalternativen werden deutsche Verbraucher im Internet immer öfter bei polnischen Unternehmen fündig. Das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis polnischer LED-Leuchten hat auch auf dem deutschen Markt schon zu ersten Preissenkungen geführt. Bezüglich der Qualität und Lebensdauer stehen die LED-Leuchten aus unserem Nachbarland den deutschen Produkten kaum nach. Hinzu kommt, dass sich die LED-Technologie nach dem Aus der Glühlampe nicht so rasant wie erwartet etabliert hat. Zwei Hauptmängel haben sich dabei herauskristallisiert: zu teuer und zu dunkel. Trotzdem erwarten Experten in den nächsten Jahren noch große Fortschritte in Bezug auf Leuchtkraft und Preis von LED-Leuchten. Die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen hat auf ihrer Webseite vz-nrw.de einen interessanten Kostenvergleich zwischen Halogenglühlampe, Energiesparlampe und LED-Leuchtmittel angestellt.

Die Hersteller haben die Unzufriedenheit der Kunden erkannt und reagieren mit Innovationen und Preissenklungen. OSRAM, neben Philips einer der größten Leuchtmittelhersteller, kündigte bereits eine LED-Lampe mit der Leuchtkraft einer 40-Watt-Glühbirne zum Preis von unter zehn Euro an.

Schnäppchen können Kunden vereinzelt auch in Onlineshops machen, die sich auf den Vertrieb von LED-Lampen und anderen Leuchtmitteln spezialisiert haben. Der Shop auf Deutsche-Leuchten.de hält Leuchtmittel von Herstellern nahezu aller Marken bereit.

Immer mehr Anwendungsgebiete für LED-Leuchten

Hauptsächlich kommen LED-Leuchten in Wohnräumen, Büros oder Geschäften zur Anwendung. Experten gehen davon aus, dass die LED-Technologie nur eines von mehreren Licht-Systemen bleiben wird. Doch es gibt noch zahlreiche weitere Anwendungsmöglichkeiten. Kommunen greifen bei Straßenlaternen aus Energiespargründen immer häufiger auf die LED-Technologie zurück. Nach Auskunft des Autolicht-Herstellers Hella aus Lippstadt sind LED-Scheinwerfer auf dem Vormarsch. Aktuell beträgt der Anteil nur etwa ein Prozent. Allerdings mit steigender Tendenz, denn Hella macht zurzeit etwa 25 Prozent seines Inlands-Umsatzes bei Autoscheinwerfern mit LED-Scheinwerfern.

Die neuste Technologie nennt sich OLED. Hier werden organische Materialien zum Leuchten gebracht. Die Entwicklung steht allerdings noch am Anfang. Bei der OLED handelt es sich um eine nur Millimeter dicke leuchtende Fläche. Erste Prototypen, beispielsweise des Arnsberger Herstellers Trilux, würden derzeit noch mehr als 10.000 Euro kosten. Nähere Informationen zur OLED-Technologie können auf der Webseite von trilux.com nachgelesen werden.