Radurlaub in Masuren, Foto: pixabay.com, CC0
In den kommenden drei Jahren soll rund um die Großen Masurischen Seen ein über 300 Kilometer langer Radwanderweg entstehen. Ein entsprechender Investitionsvertrag wurde Ende Oktober durch den Marschall der Woiwodschaft Warmińsko-Mazurskie (Ermland-Masuren) Gustaw Marek Brzezin und die kommunalpolitische Vereinigung „Wielkie Jeziora Mazurskie 2020“ (Große Masurische Seen 2020) unterzeichnet. Die Vereinigung wurde 2014 von 12 Anrainergemeinden der Seen gegründet, darunter Węgorzewo (Angerburg), Giżycko (Lötzen), Pisz (Johannisburg), Mikołajki (Nikolaiken), Ryn (Rhein) und Mrągowo (Sensburg). Diese Orte bilden zugleich die Hauptstationen des Rundweges.
Begonnen hatte die Idee zu einem kommunalpolitischen Zusammenschluss zum Projekt „Große Masurische Seen 2020“ mit einer Analyse der Region der masurischen Seen im Jahr 2014. In der Publikation “Die Großen Masurischen Seen 2020 – Eine Eintwicklungs-Strategie ” wurde nicht nur eine Ist-Beschreibung der Region mit all ihren Stärken und Schwächen geliefert, sondern auch eine Liste der Aufgaben zur Erhöhung der touristischen Attraktivitä aufgestelltt. Ganz weit oben auf der Liste der Förderungsanträge an die Europäische Union findet sich der Bau eines Radwanderwegs rund um die Großen Masurischen Seen, der Bau und Wiederaufbau von Infrastruktur zur Entwicklung der wirtschaftlichen Funktionen auf und an den Wasserstraßen der Großen Seen Masurens mit dem Neubau der Schleuse “Guzianka I” und Renovierung der Schleuse “Guzianka II” sowie die Förderung des gesamten Wirtschaftsraums der Masurischen Seen.
Eine der größten unter den geplanten Investitionen ist der 300 Kilometer lange Radwanderweg. Das Investitionsprogramm für dieses Projekt sieht den Neubau von Radwegen mit Bitumen-, Beton- und speziellen Schotteroberflächen sowie die Instandsetzung bereits existierender Radwege und ein neues integriertes Wegweisersystem vor. Der Rundweg um die Masurischen Seen wird an das System des „Green Velo“-Radwegs angeschlossen, der durch ganz Nordost- und Ostpolen führt. Mit rund 2.000 Kilometern Länge ist „Green Velo“ Polens längster Radwanderweg, der 2016 fertiggestellt wurde. Er führt durch alle fünf östlichen Woiwodschaften des Landes.
Gut 40,8 Mio PLN und somit etwa 80 Prozent der gesamten Kosten von 51 Mio PLN für den neuen masurischen Radwanderweg sollen aus EU-Fördermitteln kommen und werden im Rahmen des regionalen operationellen Programms Ermland und Masuren für den Zeitraum 2014-2020 umgesetzt.
Gebaut wird der Radweg in drei Stufen:
- Stufe 1 umfasst den etwa 120 km langen Nordost-Teil des Radwanderwegs, beginnt in Angerburg (Węgorzewo) und führt nach Possessern (Pozezdrze), Lötzen (Gyzicko) Willkassen (Wilkasy) nach Marczinawolla (Marcinowa Wola).
- Stufe 2 stellt der 90 km lange Südost-Teil des Radwegs von Arys (Orzysz) nach Johannisburg (Pisz) und Rudschanny (Ruciane Nida)
- Stufe 3 schließt der Radrundweg mit dem 95 km langen Westteil, der über
Nikolaiken (Mikolajki), Sensburg (Mragowo), und Rhein (Ryn) führt
Der fertige Rundweg wird dann etwa so verlaufen:
Węgorzewo – Ogonki – Pozezdrze – Pierkunowo – Lötzen – Wilkasy – Kanal Kula – Rydzewo – Cierzpięty – Okartowo – Karwik – Pisz – Wiartel – Krzyże – Ruciane Nida – Iznota – Mikolajki – Stare Sady – Jora United – Notyst – Ryn / Schleife Sensburg/Mrągowa: Jora Wielka – Użranki – Kosewo – Mrągowo – Młynowo – Ryn – Sterławki Małe – Doba – Radzieje – Mamerki – Węgorzewo