Erster selbstleuchtender Radweg Polens bei Lidzbark Warmiński

Leuchtender Radweg bei Lidzbark Warmiński, Foto: Pressematerial TPA Instytut Badań Technicznych Sp. z o.o.

Leuchtender Radweg bei Lidzbark Warmiński, Foto: Pressematerial TPA Instytut Badań Technicznych Sp. z o.o.

Ein nachts blau leuchtender Radweg – Polenbeweist einmal mehr seine Innovationsfreudigkeit. So kann denn jeder Radfahrer jetzt einen ersten selbstleuchtenden Radweg bei Lidzbark Warmiński (Heilsberg) einmal bei Dunkelheit testen. Die Teststrecke befindet sich neben der Straße 511 die von Heilsberg Richtung jez.Wielochowskei (Großendorfer See ) führt.

Entwickelt wurde der neue Belag und das Lichtkonzept von der TPA Instytut Badań Technicznych Sp. z o.o. in Pruszków aus dem Konzernverbund der STRABAG SE. Dieser polnische Entwurf überzeugte die Stadtoberen von Lidzbark Warmiński, die sich bereits für die beiden bereits existierenden Verfahren interessiert hatten. So ließen sie ein Teilstück des Radweges an der Regionalstraße 511 jetzt mit einem Material, das die ultravioletten Strahlen der Sonne einfängt und zwischenspeichert asphaltierten.

Tatsächlich gab es zuvor in Europa bereits zwei bei Dunkelheit leuchtende Radwege. Der Starpath im britischen Cambridge ist ein ebenfalls blau leuchtender Radweg. Der Van Gogh-Roosegaarde Radweg basiert auf einem Entwurf das Künstlers Daan Roosegaarde nach dem Gemälde „Sternenhimmel“ von Vincent van Gogh. Dort wurden LEDs genutzt, das polnische System kommt mit Solarenergie aus. Das Starpath-Konzept beruht auf einem Materialüberzug, dessen Partikel tagsüber ultraviolettes Licht der Sonne speichern. Bei Dunkelheit werden die Partikel angeregt, das gespeicherte Licht abzugeben. Das von Pro-Teq Surfacing entwickelte System besteht aus einer Flüssigkeit, die auf Rad- und Fußwege aufgesprüht wird.

Das System aus den Niederlanden diente den Ingenieuren von TPA als Anregung, doch geht die TPA-Entwicklung einen entscheidenden Schritt weiter. Der neue Belag schließt synthetische Substanzen ein und nutzt das Phänomen der Lumineszenz. Dabei erfolgt eine Absorption von elektromagnetischer Strahlung aus dem sichtbaren, ultravioletten oder infraroten Licht und eine Zwischenspeicherung. Die absorbierte Energie wird dann in Form von Licht wieder emittiert. Das funktioniert ohne jegliche zusätzliche Energieversorgung oder LEDs und soll bei normalem Tageslicht genug Speicherleistung für zehn Stunden Nachtlicht bieten. Das macht dieses System unabhängig von Stromquellen und umweltfreundlich. Dazu würde mit solchen Radwegbelägen ein großes Plus an Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger bei Nacht einziehen, hofft Waldemar Królikowski, Direktor der Regionalen Straßenverwaltung in Olsztyn (Allenstein) in Olsztyn. Durch die Unabhängigkeit von externen Energiequellen, sei das Material auch für abgelegene Straßen und ihre Radwege geeignet, wenn es den nun beginnenden Alltagstest besteht, fügte er an. Nun wird überprüft, wie haltbar und wintertauglich der neue Belag ist und wie oft er gereinigt werden muss.

Die Farbe des neuen Systems ist nicht zwingend blau. Die Heilsberger Stadtoberen entschieden sich dafür, um die immer mehr werdenden Radwege auch optisch ansprechend in die ermländisch-masurische Landschaft zu inegrieren, das Blau korrespondiert mit dem bauien Himmel und den blauen Seen. Der Radwegbelag ist auch am Tag blau.

Inzwischen interessiert sich auch Bremens Verkehrssenator Joachim Lohse für den Radwegbelag. denkt daran. Da dieses System keine weitere Beleuchtung benötigt könnte man in Bremen damit vielleicht einen Radweg durch unbebautes Gebiet versehen. Der Radweg darf nicht beleuchtet werden, damit die dort lebenden Frösche nicht gestört werden. Man will nun prüfen, ob der selbstleuchtende in Polen konzipierte Belag das Problem lösen könnte.

Video über den neuen Radwegbelag: