Tadeusz Willan mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Tadeusz Willan bei einem Seminar der Masurischen Gesellschaft, Foto: B. Jäger-Dabek

Am 27. Mai wurde Tadeusz im Dom Mendelsohna (Mendelsohnhaus) in Olsztyn (Allenstein) von der Danziger Generalkonsulin Anette Klein im Namen des Bundespräsidenten das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Diese Auszeichnung wird seit 1951 vom Präsidenten der Bundesrepublik Deutschland für zivile Verdienste verliehen.

Tadeusz Siegfried Willan ist ein masurischer Journalist und Schriftsteller. Derzeit fungiert er als Vorsitzender der Masurischen Gesellschaft in Krutyn, die sich um die Erhaltung und Verbreitung der masurischen Kultur in all ihren Facetten und ihrer Zweisprachigkeit bemüht. Dort ist er auch Herausgeber und Chefredakteur der „Masurischen Storchenpost“, einer deutschsprachigen Kulturzeitschrift.

Die deutsche Generalkonsulin Annette Klein aus Danzig betonte, dass diese Auszeichnung an eine Person verliehen würde, die sich in ganz besonderem Maße um die deutsch-polnischen Beziehungen verdient gemacht habe. Und obwohl sich Tadeusz Willan in seinen Texten hauptsächlich mit der masurischen Minderheit befasst habe und nicht mit der deutschen, werde er nun von der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet, fügte die Diplomatin an.  Tadeusz Willan habe nämlich stets im Sinne der Versöhnung und Einheit mit allen Minderheiten der Region den Dialog gesucht, sagte Annette Klein. Weiter betonte die Generalkonsulin, Tadeusz Willan werde auch deshalb ausgezeichnet, weil er das Masurentum immer als eine Verbindung der deutschen und polnischen Kultur kultiviert habe. „Wir wollen die Zweisprachigkeit pflegen und uns gleichwohl auch zur polnischen Kultur bekennen,” sagte Tadeusz Willan über die Ziele der Gesellschaft.

Tadeusz Willan :

Der Jounalist und Autor Tadeusz Siegfried Willan, der sich selbst immer als Masure bezeichnet, wurde 1932 in Krutinnen geboren, das heute Krutyn heißt. Seine Muttersprache war Deutsch, er besuchte sechs Jahre lang eine deutsche Schule. Nach dem Krieg blieb er mit seiner Mutter in Krutyn. Im nun polnischen Mesuren besuchte er eine Lehrerbildungsanstalt, in der das erste Jahr auf das Erlernen der polnischen Sprache verwendet wurde, da nur wenige Studenten polnisch konnten. Nach dem Abschluss der Ausbildung studierte Tadeusz Willan in Warschau Journalistik. Er arbeitete über 50 Jahre in diesem Beruf. Nbenbei veröffentlichte er Bücher. Vor mehr als zwei Jahrzehnten gründete er dann die “Masurische Gesellschaft”. Als ihr Vorsitzender gibt er bis heute die deutschsprachige Zeitschrift “Masurische Storchenpost” heraus, deren Chefredakteur er auch ist. Die Masurische Gesellschaft veranstaltet im nächsten Jahr bereits ihr 25. Kultur- und Begegnungsfest mit wiederum zahlreichen Vorträgen. Immer ein Thema war bei diesen Veranstaltungen die Identität des Einzenlnen und der Region, sowie das Kennenlernen anderer nationaler und ethnischer Minderheiten sowie deren spezieller Probleme.

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