Die letzten offenen Fragen der Tannenbergschlacht sollen geklärt werden Antworten werden gesucht auf die Frage wo genau war das Schlachtfeld. Gibt es genügend sterbliche Überreste von gefallenen Schlachtteilnehmern, die diesen Ort belegen können?
Um darauf Antworten zu finden, wollen Archäologen aus Dänemark und Norwegen einige Dutzend Hektar der Erde untersuchen, um die Gräber gefallenen Ritter ausfindig zu machen. Am Ende der Arbeiten wollen sie auf diese Weise eine Antwort auf die Frage zu finden, an welchem Ort die in Deutschland Tannenbergschlacht und in Polen „Bitwa pod Grunwałdem“ (Schlacht von Grunwałd) genannte größte Schlacht des Mittelalters zwischen dem Deutschen Orden und den vereinten polnisch-litauischen Herren am 15. Juli 1410 tatsächlich stattfand. Durchgeführt wird die Untersuchung von Mitgliedern der historischen Gesellschaft „Harja Arkaeologisk“ aus dem dänischen Odense. Dazu wurde in Stębark (Tannenberg) zwischen der dänischen Gesellschaft und dem Museum der Tannenbergschlacht (Muzeum Bitwy pod Grunwaldem) ein Vertrag über die Zusammenarbeit unterzeichnet. Bei Harja Arkaeologisk handelt es sich um eine der renommiertesten Organistionen diese Art. Ein Stab von rund hundert Mitgliedern ist dort wissenschaftlich- archäologisch tätig.
Szymon Drej, der Direktor des Museums der Tannenbergschlacht hofft nun, dass die Untersuchungen die bisherigen Hypothesen zur groben Verortung des Schlachtfeldes stützen. Allerdings ist bis heute nicht bekannt, wo genau gekämpft wurde. Die bisherigen Annahmen beruhen auf der Chronik von Jan Długosz (Johannes Longinus) , dessen Vater an der Schlacht teilgenommen hatte. Danach soll das Schlachtfeld südlich der Straße Stębark – Łodwigowo (Ludwigsdorf) beginnen, weshalb die Untersuchungen südlich von Stębark beginnen und sich zum jez. Łubień hinziehen sollen. Die Untersuchung wird nun mit wissenschaftlichen Mitteln den Wahrheitsgehalt des Aussagen des Chronisten überprüfen.
In der ersten Septemberhälfte werden aus Dänemark und Norwegen, aber auch aus Litauen etwa 50 Spezialisten nach Masuren kommen. Die Arbeiten stehen stets unter Aufsicht polnischer Archäologen. Finanziert wird dieser Teil der Arbeiten, der hauptsächlich der Lokalisierung des Schlachtfeldes und der Auffindung der Gräber dienen soll, wird von den skandinavischen Partnern finanziert.
Der Archäologe Dr. Piotr A. Nowakowski wird die Herbstausgrabungen leiten und hofft, dass die Herbstarbeiten erfolgreich verlaufen und bereits einige Plätze mit sterblichen Überresten gefallener Ritter gefunden werden. Bei der Auffindung einer Kreuzritterkapelle war der das Grab mehr ein Beifund. Die sterblichen Überreste, die sich dort befanden, waren dorthin überführt worden. Jedoch ist nicht bekannt, von wo man sie herbrachte, und wann das geschah. Es sei auch kein „sauberes“ Schlachtengrab gewesen. Es sei nicht nachweisbar, dass es sich um Personen handelte, die bei der Tannenbergschlacht gefallen sein. Es fehlten typische Verletzungen, wie sie bei einer solchen Schlacht vorkamen.
Tannenbergschlacht 1420, wo war das Schlachtfeld, Foto. Brigitte Jäger-Dabek