Toruń mit neuem Kultur- und Kongresszentrum

Screenshot Website Jordanki Toruń, Foto: © www.jordanki.torun.pl
Screenshot Website Jordanki Toruń, Foto: © www.jordanki.torun.pl

Weit fortgeschritten ist der Bau des neuen Kultur- und Kongresszentrums Jordanki im gleichnamigen Stadtviertel von Toruń (Thorn). Der Entwurf des renommierten spanischen Architekten Fernando Menis will nicht nur Altes mit Neuem sinnvoll und ästhetisch verbinden, sondern gleichermaßen etwas vollkommen Einzigartiges schaffen. Wer die Baustelle des innovativen Projektes besucht, kann sich bereits jetzt davon überzeugen, dass das Zentrum zumindest äußerlich diesem Anspruch vollkommen gerecht wird. Nach der Fertigstellung im August 2015 soll das Symphonische Orchester der Stadt dort seinen neuen Sitz beziehen.

Architektonisch greift der Entwurf die Lage des neuen Kulturzentrums direkt zwischen der als UNESCO-Welterbe geschützten mittelalterlichen Altstadt und den modernen Stadtbezirken im Norden auf. Die Fassade dominieren einerseits klare geometrische Formen und Flächen. Andererseits zeichnet sich das Bauwerk durch eine Vielschichtigkeit der einzelnen Baukörper aus, die ineinander verschoben und von überdimensionalen Spalten durchzogen sind. Die Verkleidung der Außenhaut, das sogenannte Pikado, vereint schließlich mit Beton, Ziegelstücken und Naturstein verschiedene im Stadtbild Toruńs verwendete Materialien.

Die Unregelmäßigkeit der Formen dominiert auch im gesamten Innenbereich und gibt Besuchern das Gefühl, sich in einem organischen Höhlengebilde zu befinden. Die für die Wände verwandten Ziegelsteine sollen zudem eine Hommage an das Markenzeichen der mittelalterlichen Altstadt, die Backsteingotik, sein. Kernstück der Anlage ist der große Konzertsaal mit einer Fläche von etwa 2.000 Quadratmetern. Bewegliche Decken- und Wandelemente stellen den Raum, der Platz für bis zu 880 Gäste bietet, auf verschiedene akustische Situationen ein. Ein kleinerer Saal ist für Veranstaltungen mit bis zu 300 Personen ausgerichtet. Die Räume lassen sich zudem in kleinere Einheiten aufteilen.

Die Gesamtfläche des in ein ober- und ein unterirdisches Geschoss aufgeteilten Gebäudes beträgt insgesamt rund 13.000 Quadratmeter. Die Kosten belaufen sich auf etwa 54 Millionen Euro. Die Eröffnung ist für den Spätsommer 2015 vorgesehen, erste Veranstaltungen sollen bereits Mitte März bekanntgegeben werden. Das Gebäude soll einerseits dem Thorner Symphonischen Orchester künftig als Spielort dienen, andererseits sollen in dem innovativen Bau aber auch Theater-, Film- und Opernaufführungen sowie Kongresse und Konferenzen stattfinden.