Wissenswertes über Ermland und Masuren

Ermland-Masuren, Foto: B. Jäger-Dabek 

Ermland-Masuren, Foto: B. Jäger-Dabek

Hätten Sie‘s gewusst? Lesen Sie folgend unsere kleine Liste von Statistischem, Wissenswertem und Sehenswürdigem der Regionen Ermland und Masuren.

Statistisches über Ermland-Masuren

Die Woiwodschaft Ermland-Masuren (Województwo warmińsko-mazurskie) ist eine der 16 Woiwodschaften Polens. Woiwodschaftshauptstadt ist Allenstein (Olsztyn) mit rund 180.000 Einwohnern. Die Woiwodschaft besteht wesentlich aus den historischen Regionen Ermland und Masuren – also dem südlichen Teil des einstigen Ostpreußens. Im Norden grenzt die Woiwodschaft an die Oblast Kaliningrad als russische Exklave. Im Nordwesen an den Ostsee-Küstenabschnitt der Frischen Nehrung und des Frischen Haffs. Die rund 24.000km² Fläche umfassende Region besteht zu rund 40% aus landwirtschaftlicher Fläche, zu 30% aus Wäldern und zu 6% aus Flüssen und über 2.000 Seen mit einer Größe von mehr als 1 ha. Ermland-Masuren ist bei einer Bevölkerungsdichte von 59 Einwohnern pro km² und insgesamt 1,4 Mio Einwohnern relativ dünn besiedelt. Die Region ist flächenmäßig die viertgrößte Woiwodschaft Polens, liegt aber was die Bevölkerungszahl betrifft an viertletzter Stelle unter den Woiwodschaften. Tourismus, Ladwirtschaft und Lebensmittelverarbeitung sowie Holzwirtschaft und Möbelbau sind die wichtigsten Wirtschaftszweige der strukturschwachen Region. Der Lebensstandard und die Durchschnittseinkommen erreichen nur etwa die Hälfte des Standards der Boomregion Warschau-

Ermland und Masuren: Wissens- und Sehenswertes

Folgend finden Sie eine kleine Liste von Wissenswertem über und besonders von Sehenswertem in Ermland-Masuren:

  • Der Oberlandkanal ist einmalig in Europa. Dies Besonderheit besteht darin, dass auf einer Strecke von ca. 10 km ein Schiff fünfmal auf eine Lore verladen und mit einem Seil auf Scheinen gezogen wird, um so auf den geneigten oder „schiefen Ebenen“ die insgesamt 99,5 Meter Höhenunterschied zu überwinden. Der Kanal ist seit über 158 Jahren in Betrieb und wird heute nur noch touristisch genutzt.
  • Die ältesten Kreuzgänge in ganz Polen befinden sich in der Burg in Heilsberg (Lidzbark Warmiński).
  • Die Muttergottes-Erscheinungen des Jahres 1877 im ermländischen Dietrichswalde (Gietrzwałd) sind die einzigen Marienerscheinungen in Polen, die durch die katholische Kirche anerkannt wurden. Diese Erscheinungen der Mutter Gottes sind vergleichbar mit denen in Fatima und Lourdes.
  • Rössel (Reszel) ist die während des 2. Weltkrieges am wenigsten zerstörte Stadt in Ermland und Masuren. Das mittelalterliche Straßennetz stammt aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg.
  • Die älteste Glocke im Ermland befindet sich im Rathaus in Wormditt (Orneta) und stammt aus dem Jahr 1348.
  • Charakteristisch für das Ermland sind Bildstöcke, die im Alpenraum Marterl und anderseo auch Wegkapellen genannt werden. Sie spiegeln den Glauben und die Volksfrömmigkeit der früheren Ermländer wieder. Die Ältesten stammen aus dem 17. Jh., die Mehrzahl ist aus der 2. Hälfte des 19. Jh. In ganz Ermland gibt es heute ca. 1400 Bildstöcke.
  • In Lötzen (Giżycko) befindet sich eine Drehbrücke aus dem Jahre 1889. Sie wiegt mehr als 100 t und kann dennoch von einer Person bedient werden. Diese bis heut in Betrieb befindliche Straßenbrücke ist die einzige derartige Konstruktion in Polen.
  • In der Region Ermlans-Masuren gibt es drei Bismarck-Türme: in Osterode (Ostróda), Sensburg (Mrągowo) und Drengfurth (Srokowo).
  • Mit 1200 m eine der längsten nicht zerstörten mittelalterlichen Stadtmauern in Polen ist in Preußisch Holland (Pasłęk) zu finden.
  • Von den heidnischen Prussen-Stämmen, die früher in dem Gebiet von Ermland und Masuren lebten, wurden die Baben (Steinstatuen) geschaffen. Ihre Bedeutung wurde bis heute nicht geklärt. Auf dem Hof der Burg in Olsztyn sind zwei originale Baben ausgestellt.
  • Der Masurische Kanal wurde wurde in den Jahren 1911-1941 erbaut, aber nie ganz fertiggestellt. Seine Aufgabe war es, die Großen Masurischen Seen mit dem Pregel zu verbinden und somit einen Wasserweg nach Königsberh und zur Ostsee herzustellen. Auf der Betonwand der Schleuse in Leśniewo Górne sind noch Reste des deutschen Reichsadlers zu entdecken.
  • In Görlitz (Gierłoż) bei Rastenburg (Kȩtrzyn) befand sich mit der „Wolfsschanze“ das flächenmäßig drittgrößte Hauptquartier Adolf Hitlers. Hier traf Hitler am 24 Juni 1941 ein, zwei Tage nach Beginn der Operation „Barbarossa“ und verbrachte dort die längste Zeit während des Krieges, nämlich über 800 Tage. Im Juli 1944 verübte Oberst Claus Schenk Graf von Stauffenberg ein Attentat auf Hitler, das aber misslang. Es gab mehrere Attentatsversuche auf Hitler, aber alle misslangen.
  • Kopernikus verbrachte 40 Jahre seines Lebens in Ermland. Er ist in Frauenburg (Frombork) 1453 gestorben und im Dom in bestattet.
  • Das Naturreservat des Lucknainer Sees (jez. Łuknajno) wurde im Jahre 1976 in die UNESCO-Liste der Biosphären-Reservate aufgenommen. Seit dem Jahr 1983 steht es auch unter dem Schutz der Konvention RAMSAR, die  weltweit Feuchtgebiete schützt.
  • Der größte See Polens ist der Spirding-See (jez. Śniardwy). Er gehört zur Seenplatte der Großen Masurischen Seen und hat eine Fläche von 113 km²- Im Volksmund wurde er „Masurisches Meer“ genannt.
  • In der heute Westmasuren genannten Region zwischen Deutsch Eylau und Osterode im einstigen Grenzgebiet von West- und Ostpreußen befindet sich mit dem Geserich-See (jez. Jeziorak) der mit 27,45 km längste See Polens.
  • Die größte Binneninsel Polens ist die 82,4 ha messende Insel „Groß Werder“ (Wielka Żuława) im Geserich-See (jez. Jeziorak).
  • Das Freilichtmuseum Skansen in Hohenstein (Olsztynek) wurde bereits 1913 als Ethnologisches Museum im Königsberger Tiergarten gegründet. Es zeigt bis heute die Lebensweisen und Bauweisen der Landbevölkerung des ganzen einstigen Ostpreußens. Zur touristischen Förderung der Hohensteiner Region um das Tannenbergdenkmal wurde das Museum 1937 nach Hohenstein verlegt und immer weiter ausgebaut, auch nach dem Krieg wurde dieses dann älteste Freilichtmuseum Polens beständig vergrößert. Nach dem Bau des Tannenbergdenkmals wollte man die Region Hohenstein touristisch weiter stärken und beschloss 1937 das Museum dorthin zu verlagern und auszubauen. Auch nach dem Krieg wurde das Museum weitergeführt und kontinuierlich ausgebaut. Olsztynek gilt heute als ältestes Freilichtmuseum ganz Polens und ist von Mitte April bis Ende Oktober geöffnet.