Vor 604 Jahren fand am 15. Juli 1410 die Schlacht von Tannenberg statt, bei der der Deutsche Orden von den vereinigten polnisch-litauischen Heeren geschlagen wurde. Auch in diesem Jahr wurde die vermutlich größte Schlacht des Mittelalters nahe dem Originalschauplatz am Gelände des Grunwald-Museums von rund 1.300 Amateur-Rittern und 40 Pferdennachgespielt.
Weil die Inszenierung immer am dem historischen Termin nächsten Wochenende stattfindet, wurde die Schlacht in diesem Jahr bereits am Samstag den 12. Juli geschlagen. Sie war wie nun schon seit 1998 Tradition Höhepunkt der „Tage von Grunwałd“ (7.-13.7.2014), die eines der größten europäischen Treffen von Hobbyrittern und zugleich eine der größten wehrhistorischen Mittelalter-Veranstaltung in Europa ist. Das einwöchige Heerlager mit Ritterturnieren, Mittelalterworkshops, Konzernten und einem mittelalterlichen Marktplatz zieht in jedem Jahr rund 3.000 Historiendarsteller, Ritterbruderschaften und Hobby-Ritter aus ganz Europa und den USA an, 1.300 Schlachtteilnehmer und an die 150.000 Zuschauer.
Der Tag begann ab 11 Uhr mit dem Treffen der Pfadfinderverbänmde und dem um 12.30 Uhr folgenden traditionellen Grunwałd -Appel. Ab 14 Uhr erfolgte dann der Aufmarsch der Ritter und die Einnahme der Positionen zu Schlachtbeginn.
Der Ausgang der Schlacht sei aber sicher, erklärte dazu Szymon Drej, der Direktor des Museums der Schlacht von Tannenberg der Presse gegenüber: Am Ende würden die polnisch-litauischen Heere den Deutschen Orden besiegen und dessen Hochmeister Ulrich von Jungingen, würde auf dem Schlachtfeld fallen – wie jedes Jahr, fügte Drej mit einem Lächeln an. Die Rolle des polnischen Königs Władysław Jagiełło spielte Jarosław Struczyński aus Warschau, die Rolle des Ordens-Hochmeisters Ulrich von Jungingen hatte Jacek Szymański aus Gniew (Mewe) übernomme, Regie führte Krzysztof Górecki.
In den Ritterlagern hinter dem Schlachtmuseum, in denen nicht nur die Ritter, sondern auch Frauen und Kinder leben, die alle historische Gewänder tragen, lebe man tatsächlich ähnlich wie im Mittelalter. Das bedeute in Kesseln über dem Feuer zu kochen, mit Holzbestecken essen. Es gäbe keinerlei Kunststoffe und vorgefertigtes Essen, erzählt das Mitglied der Ritterbruderschaft vom Schloss Olsztyn (Allenstein) Michał Morawiec.
Wie die Pressesprecherin der ermländisch-masurischen Polizei Anna Fic bekannt gab, war die Polizeit gut vorbereitet. In Grundwald waren sowohl zahlreiche uniformierte Polizisten wie Zivilstreifen der Kriminalpoliziei unterwegs. Die Verkehrsregelung sei wie immer Monate im Voraus geplant gewesen mit geänderten Verkehrsführungen und Einbahnstraßenverkehr vor allem während der Abreisezeit nach der Schlacht. Wegen des starken Regens seien doch etwas weniger Zuschauer gekommen, so dass alles gut gelaufen sei, teilte die Polizeisprecherin mit.
Inszeniserung der Tannenbergschlacht (Bitwa pod Grundwaldem) 2014: