Schlachtengetümmel, Tausende von Pfeilen regnete es auf die kämpfenden Ritter, Metall klirrte auf Metall, Schwert auf Schwert, getroffene Pferde stürzen auf ihre Reiter. Tödlich Getroffene sinken zu Boden, Lanzen durchbohren die schweren Kettenhemden, über allem die Schmerzensschreie der Todgeweihten. Am Ende des Tages hatten in der größten Schlacht des Mittelalters tot und der Orden war zwar noch nicht geschlagen, denn die Marienburg wurde vom polnisch-litauischen Heer unter König Wladislaw II. von Polen und Litauen, dem einstigen litauischen Großfürsten Władysław Jagiełło nicht eingenommen. Ulrich von Jungingen aber, der Hochmeister des Deutschen Ordens war tot.
Der 15. Juli war ein denkwürdiger Tag. Das Deutschordensheer traf in der Tannenbergschlacht auf die vereinigten litauisch-polnischen Heere. Die Niederlage der Ordensritter beendete die Vormachtstellung des Deutschen Ordens, wenn auch sein Ende noch 115 Jahre auf sich warten ließ.
Rund 26.000 bis 39.000 Kämpfer auf polnisch-litauischer Seite standen 11.000 bis 27.000 Kämpfer des Deutschen Ordens gegenüber. Die Zahl der Opfer an Toten, Verwundeten und Vermissten kann nicht verlässlich benannt werden, es dürfte sich aber mindestens um 10.000 Tote handeln, der Orden büßte fast seine gesamte Führung ein und zwei Drittel seiner kämpfenden Ritterschaft.
Die in Polen Schlacht von Grunwald (Bitwa pod Grunwałdem) genannte Auseinandersetzung ist bis heute von großer Bedeutung für die geschichtsbewussten und gehört zu den wichtigsten nationalen und identitätsstiftenden Mythen der polnischen Geschichte und des kollektiven historischen Bewusstseins.
Seit vielen Jahren werden auf dem ehemaligen Schlachtgelände am Museum der Tannenbergschlacht in der Jubiläumswoche die Tage von Grunwałd statt, deren Höhepunkt eine Nachinszenierung der Schlacht von 1410 ist, die jeweils am Samstag der Jubiläumswoche stattfindet, in diesem Jahr wird es der 19. Juli sein. Wie Szymon Drej, der Direktor des Museums der Schlacht von Grunwałd bestätigt, werden in diesem Jahr 1.300 Ritter und Krieger aus europäischen Ritterbruderschaften sowie 60 Pferde am Schlachtgeschehen teilnehmen.
Fester Bestandteil der Tage von Grunwałd ist das große Ritterlager, in dem in diesem Jahr 4.500 Ritter aus verschiedenen Ritterbruderschaften leben werden und die Besucher mittelalterliche Ritterbräuche, Kampfweisen und das alltägliche Leben in einem mittelalterlichen Truppenlager ganz nah erleben lassen. Sie bieten zahlreiche Vorführungen, Ritterturniere, Minikurse in mittelalterlichen Kampfarten, und verpflegen Interessierte mit mittelalterlichen Speisen. Das Lager ist von Dienstag bis Sonntag für Besucher geöffnet. Am Dienstag finden im Museum Vorträge zur Schlacht und ihrere Bedeutung statt.
Der Tag der Schlacht beginnt bereits um 9:00 Uhr mit einer Messe im Ritterlager .Zum ersten Mal wird in diesem Jahr eine moderne militärische Einheit an den Tagen von Grunwałd dabei sein. Die 15, mechanisierte Brigade aus Giżycko wird mit kompletter technischer Ausrüstung eine Parade abhalten. Sie findet direkt nach dem um 12:30 auf dem Gedenkhügel am Museum beginnenden feierlichen Grunwałd-Appel statt.
Um 14:00 werden die Ritter aus dem Lager ausrücken und das Schlachtfest beziehen. Die Schlacht wird dann von 15:00 bis 16:30 ausgetragen.Der Ausgang ist gewiss: Sie endet mit dem Tod der Ordens-Großmeisters Ulrich von Jungingen.
Auch in diesem Jahr wird die Schlachtinszenierung wieder enies der größten Ritterspektakel Europas sein. Man rechnet wieder mit rund 40.000 Zusachauern.
Bitwa pod Grunwałdem – Die Schlacht von Tannenberg im Jubiläumsjahr 2014 – Film des Museums der Grundwałdschlacht: