Ostróda: Die Stadt hat das Hallenbad Aquapark gekauft

Im Aquapark in Osterode (Ostróda), Foto: Pressematerial aquaparkostroda.pl

Stadt Ostróda kauft Hallenbad Aquapark, Foto: Pressematerial

Nach zähen Verhandlungen war es am 28. März endlich so weit: Czesław Najmowicz, der Bürgermeister der westmasurischen Stadt Ostróda (Osterode) konnte die notariell beglaubigte Kaufurkunde unterzeichnen. Die Stadt erwarb das Schwimmbad (vormals Aquapark) für 2,5 Millionen PLN vom Insolvenzverwalter der pleite gegangenen Betreibergesellschaft.

Bei der ersten Auktion hatte der Insolvenzverwalter der OPB Development eine Summe von 7,074 Millionen PLN plus Mehrwertsteuer (VAT) für das mitten in der Stadt an der ul. Jana Pawła I.I gelegene einstige Spaßbad angesetzt. Für diese Summe fand sich für das Hallenbad kein Interessant, da schon damals bekannt war, dass es einen Renovierungs- und Reparaturrückstau in ungekannter Höhe gibt. Seit September verhandelte die Stadt dann direkt mit dem Insolvenzverwalter über einen Kauf, andere Interessenten gab es weiterhin keine. Damals hatte Bürgermeister Najmowicz vom Stadtrat ein Mandat erhalten, eine Kaufsumme von nicht mehr als 2 Millionen PLN anzubieten.

Nachdem sich die Parteien angenähert hatten, holte sich Najmowicz beim Stadtrat grünes Licht dafür, das Maximalgebot erhöhen zu dürfen. Am 31. Januar bewilligte der Rat einstimmig (18 anwesende Stadträte) eine maximale Kaufsumme von 2,5 Millionen PLN. Nachdem auch die letzten Gläubiger der alten Betreibergesellschaft dem Verkauf zugestimmt hatte, konnte Ende März der Kaufvertrag aufgesetzt und am 28. März unterzeichnet werden.

Nun, wo die Stadt Eigentümer des Bades ist, können die Sanierungs- und Reparaturarbeiten beginnen, von denen allerdings niemand sagen kann, wie hoch die Kosten dafür sein werden. Vorläufige Schätzungen seitens der Stadt gehen von einem Reparaturbedarf von zwei bis drei Millionen PLN aus. Genaueres kann man erst sagen, wenn Experten den Zustand begutachtet haben. Angedacht ist auch eine Erweiterung des Spaßbades, die aber wegen des Platzmangels offenbleibt. Es ist fraglich, ob die Stadt dort Land zu vertretbaren Preisen hinzuerwerben kann.

Man will nun versuchen das Modernisierungs- und Sanierungsprojekt so schnell wie möglich auf den Weg zu bringen, damit das Hallenbad zur Wintersaison dieses Jahres im Oktober wieder in Betrieb gehen kann. Offen ist noch, wer die Anlage künftig verwalten soll und wie eine etwaige Betreibergesellschaft aussehen soll. Die Bürger wünschen sich zumindest eine hohe städtische Beteiligung, damit die Bürgervertretung die Hand auf dem Objekt hat.

Unklar ist auch noch, wie hoch die Betriebskosten zu veranschlagen sein werden. Bisher muss man wohl von einer Mehrbelastung von 700.000 PLN jährlich für den städtischen Haushalt ausgehen.

Unbekannt ist derzeit auch noch das künftige Preisniveau der Eintrittskarten, deren Höhe sinkende Besucherzahlen bedingte, und für die Pleite der alten Betreibergesellschaft mitverantwortlich gemacht wird. Man wünscht sich da in Ostróda ein einfühlsames Vorgehen der Stadt mit bis zu fünfzigprozentigen Ermäßigungen für Stadteinwohner. Vor allem erwartet man gestaffelte Sozialtarife für Einkommensschwache, Familien, Rentner, Schüler und Studenten.