Investitionen in Polen: Warum Polen massenweise deutsche Investoren anzieht

Von Bio bis industriell: Investitionsfeld Landwirtschaft in Ermland-Masuren, Foto: pixabay.com/CC0

Von Bio bis industriell: Investitionsfeld Landwirtschaft in Ermland-Masuren, Foto: pixabay.com/CC0

Obwohl Polen sich erst vor knapp drei Jahrzehnten vom Kommunismus lossagte, schafft es das Land auch in Zeiten der Finanzkrise ein stetiges Wachstum zu verzeichnen. Und auch wenn Deutschland und Polen auf politischer Ebene nicht immer ganz auf einen gemeinsamen Nenner kommen, sieht die Sache wirtschaftlich vollkommen anders aus. Denn das Nachbarland Polen zieht mit hervorragend ausgebildeten Fachkräften und EU-Fördermitteln Investitionen in Milliardenhöhe aus Deutschland an.

Wirtschaftsregion Polen: Fördermittel, Fachkräfte und Wachstum locken

In Warschau sprießen die Wolkenkratzer förmlich aus der Erde, etliche internationale Konzerne haben sich mittlerweile in Polen angesiedelt und das Land erfährt einen regelrechten Aufschwung – und dass in Zeiten, wo große Teile der Welt mit der Wirtschaftskrise zu kämpfen haben. Die hier angesiedelten Firmen profitieren in der 1,7-Millionen-Metropole insbesondere von qualifizierten Arbeitskräften, einem unternehmerfreundlichen Umfeld sowie deutlich niedrigeren Kosten. Das gut ausgebildete Personal besitzt hervorragende Sprachkompetenzen, ein großes Ingenieurfachwissen und nicht zuletzt hohe Kompetenzen im Bankwesen. Besonders interessant in Ermland und Masuren sind die Möglichkeiten im Umfeld der Universität in Olsztyn. Von der Zusammenarbeit in der Entwicklung bis zur direkten Arbeitskräfte-Rekrutierung unter den vielversprechendsten Absolventen reicht das weite Feld.

Das polnische Umfeld wird von vielen Unternehmern als sehr kooperativ beschrieben und nicht zuletzt werden die EU-Fördermittel natürlich als große Stärke Polens angesehen, denn das Land profitiert davon wie kein anderes in der Europäischen Union. Aus dem aktuellen EU-Haushalt erhält Polen alleine 86 Milliarden Euro, wovon ein großer Teil für die Wirtschaftsförderung genutzt wird. Weitere ausschlaggebende Anreize für ausländische Investoren sind auch das gut ausgebaute Netz an Zulieferern für unterschiedliche Wirtschaftszweige, der ständige Ausbau der Infrastruktur sowie das seit vielen Jahren anhaltende Wachstum des Landes.

Polen: Was zeichnet das Land allgemein als zukunftsweisenden Standortfaktor aus?

Polen hat als Wirtschaftsregion gute Standortbedingungen zu bieten, wobei man hier zwischen den weichen und harten Standortfaktoren unterscheidet. Zu den harten Standortfaktoren gehört beispielsweise die hervorragende geografische Lage, die gleichzeitig den Zugang zu Märkten in West- und Osteuropa ermöglicht. Durch das gut ausgebaute Verkehrsnetz liegen die Länder Slowakei, Weißrussland, Ukraine und Litauen in unmittelbarer Nähe und auch Skandinavien ist schnell über den Seeweg erreichbar. Das engmaschige Straßen- und Schienennetz Polens ist ein weiterer wichtiger Standortfaktor des Landes, sowie der globale Luftverkehr. Der neue Flughafen Olsztyn-Mazury bietet großartige neue Möglichkeiten. Dazu kommt die vergleichsweise hohe Einwohnerzahl Polens, wodurch das Land zu einem sehr attraktiven Absatzmarkt in Europa wird.

Zu den weichen Standortfaktoren des Landes gehört zum einen das gute Ausbildungsniveau polnischer Beschäftigter und die große Anzahl an fachspezifischen Bildungseinrichtungen, sodass stets qualifizierter Nachwuchs für die Unternehmen bereit steht. Außerdem profitiert der deutsche Unternehmer auch von den günstigen Konditionen, denn die Lohn- und Lohnnebenkosten sind vergleichsweise gering. Ebenso müssen auch deutlich weniger Steuern und sonstige Abgaben geleistet werden. Nicht zuletzt sprechen natürlich auch die offenen Grenzen sowie die einheitliche Euro-Währung für Polen als Wirtschaftsregion.

In Olsztyn wird investiert, Foto: Serdelll , CC BY 3.0

In Olsztyn wird investiert, Foto: Serdelll , CC BY 3.0

Die aufstrebenden Branchen Polens

Die Landwirtschaft, die besonders in Ermland- Masuren von Bio bis industriell reicht, der Bergbau und der Industriesektor sind äußerst wichtige Sektoren in Polen. Aber auch Branchen wie die Elektro- und Automobilindustrie sind in dem Land vermehrt ansässig. Der Finanz- und Dienstleistungssektor ist jedoch mit Abstand der stärkste Wirtschaftsbereich – und dass schon seit Mitte der 90er Jahre. Warschau ist selbstverständlich aufgrund dessen die wichtigste Finanzmetropole in Polen. Auch die Chemie- und Pharmaindustrie, die Nahrungsmittelbranche sowie die Metallproduktion sind aufstrebende Bereiche. Auch im Sektor Energie und Umwelt können sich Anbieter von Biogasanlagen und Windkrafträdern in Polen niederlassen, denn auch hier ist der Aufschwung deutlich zu spüren.

Wer als deutscher Unternehmer auf der Suche nach Kooperationspartnern und neuen Kunden ist, wird unter anderem über die Handelskammern fündig (z.B. AHK Deutschland-Polen). Auch ein Blick ins Branchenbuch kann sich hier lohnen. Aber auch die Kundengewinnung auf internationalen Messen bieten Unternehmen in Polen eine wichtige Möglichkeit für die entsprechende Akquise von Verbrauchern und potenziellen Geschäftspartnern.

Unser Fazit

Polen – auch Ermland-Masuren, die Woiwodschaft Warmia i Mazury – bietet nicht nur viele Vorteile als Wirtschaftsregion, sondern unter anderem auch wegen des guten Bildungsangebots sowie den hervorragenden Arbeitsbedingungen. Vor allem für Mittelständler ist die Region ein guter Standort, ob es sich um die Landwirtschaft, die Tourismusbranche oder Hochtechnologien handelt. Die starke Wirtschaftskraft des Landes trägt maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg der gesamten Europäischen Union bei.