Woiwodschafts-Arbeitsamt Olsztyn, Foto: © http://wupolsztyn.praca.gov.pl/
Die neuen Statistiken zur Arbeitslosigkeit für Polen liegen vor. Die gute Nachricht zuerst: Die Arbeitslosenquote in Ermland-Masuren ist gesunken. Die schlechte Nachricht: Sie liegt landesweit in Polen immer noch an der Spitze.
Die Regionalniederlassung des Polnischen Statistischen Hauptamts in Olsztyn (Głowny Urząd Statystyczny, GUS) hat die Arbeitslosenzahlen für das 3. Quartal 2016 bekannt gegeben. Demnach sind in der Woiwodschaft Ermland-Masuren 13,7% der Bevölkerung ohne Arbeit. Das sind 69.000 Menschen, 40.000 von ihnen sind Langzeitarbeitslose, 30.000 unter 35 Jahre alt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres erreichtie die Arbeitslosenquote 16%. Damit ist die Zahl der Arbeitslosen in der Region zwar weiter gesunken, doch stellt die strukturschwache Woiwodschaft Ermland-Masuren noch immer die höchste Arbeitslosenquote in ganz Polen. Die Arbeitslosenquote im Landesdurchschnitt Polens liegt bei 8,3%
Am schlimmsten trifft es die Kreise Braniewo (Braunsberg) mit einer Arbeitslosenquote von 24,3%, den ermländischen Kreis Kętrzyn (Rastenburg) mit einer Arbeitslosenquote von 23.3 und den Kreis Bartoszyce (Bartenstein) mit 22,3% %. In Olsztyn (Allenstein) hingegen herrscht mit nur 5% Arbeitslosen fast Vollbeschäftigung.
Bildung hat einen wesentlichen Einfluss auf die Zahl der Arbeitslosen. Die mit 33,1% größte Gruppe unter den Arbeitslosen stellen Menschen mit gar keinem oder einfachem Schulabschluss, die mit 9,8% kleinste Gruppe unter den Arbeitslosen stellen die Menschen mit tertiärer Bildung, also Hochschul-, Fachhochschul- oder Akademieabschluss. Die Statistik zeigt auch, dass ein mittlerer Berufsabschluss die Arbeitssuche nicht einfacher macht, als ein allgemeiner Bildungsabschluss wie das Abitur ohne anschließende Berufsausbildung. In der Gruppe der Arbeitslosen, stellen Menschen mit einem mittleren Berufsausbildungsabschluss mit 19,5% einen großen Prozentsatz. Diese Gruppe ist also weit größer als die der Arbeitslosen mit allgemeinbildendem mittleren Abschluss, die nur auf 11% Arbeitslosigkeit kommt.
Das Statistische Hauptamt GUS veröffentlichte weitere Kennzahlen. Demnach belief sich das durchschnittliche monatliche Bruttoeinkommen in der Region auf 3 495,02 PLN. Der Durchschnitt in Polen belief sich zu dieser Zeit auf 4 150,88 PLN. Im vergangenen Jahr wurden in Ermland und Masuren 17.600 neue Arbeitsplätze geschaffen, im gleichen Zeitraum gingen in Ermland-Masuren aber auch 11.500 Arbeitsplätze verloren. In der ganzen Woiwodschaft kommen noch immer rund 25 Bewerber auf eine Arbeitsstelle.