Kąty Rybackie : Luxus auf der Frischen Nehrung

Am Ostseestrand von Kąty Rybackie , Foto: Pawelbalaga, CC-BY-SA-3.0
Am Ostseestrand von Kąty Rybackie , Foto: Pawelbalaga, CC-BY-SA-3.0

Nicht erst seit dort mit der 4-Sterne-Unterkunft Tristan Hotel & SPA das erste Luxushotel auf der Frischen Nehrung eröffnet wurde, ist der Badeort Kąty Rybackie (Bodenwinkel) ein attraktives Urlaubsziel. Fischereck bedeutet Kąty Rybackie und das war dieser erste Ort auf der Frischen Nehrung schon immer. Der Ort liegt genau im Eck am westlichen Ende des Frischen Haffs und hat einen kleinen Hafen. Dort liegen die bunten Fischerboote, auch einen kleinen Hafen für Yachten und Ausflugsschiffe gibt es. Direkt am Hafen informiert das Museum des Frischen Haffs Muzeum Zalewu Wiślanego über die Schifffahrt und den Fischfang auf dem Frischen Haff. Besonders interessant ist Ausstellung über die auf dem Haff verwendeten Schiffs- und Bootstypen und die kleine Schiffs- und Bootswerft, die über die Herstellung der hier typischen Fischer- und Lastenboote informiert.

Muzeum Zalewu Wiślanego
Kąty Rybackie, ul. Rybacka 64
82-110 Sztutowo
E-Mail: m.zalewu@cmm.pl

Der Ort erstreckt sich entlang die hier das Haffufer erreicht und bis kurz hinter Krynica Morska wieter in Haffufernähe verläuft, bis sie die russische Grenze erreicht. Entlang der Straße findet der Urlauber in Kąty Rybackie Restaurants und kleine Fischbratküchen, dazu Bistros, Cafés und viele Läden mit allen nur erdenklichen Souvernirs. Viele der Unterkünfte finden sich im Dünenwald versteckt, der sich wie ein kleiner Bergkamm auf der Nehrungsmitte entlang zieht. Etwa zwei Kilometer lang ist der Weg über den Dünenkamm hinweg zum Ostseestrand. Lange bevor man die Küstenlinie sehen kann, hört man schon das Brandungsrauschen. Lange Strandspaziergänge – erst die gut 35 km entfernte Grenze bereitet dem Vergnügen ein Ende – machen den Ostseeurlaub so erholsam. Der recht steige Wind macht die Nehrung auch zu einem Paradies für Kitesurfer.

Nur wenig östlich von Bodenwinkel ist ein Kormoranschutzgebiet von weiten durch die vielen kahlen, weißen Bäume, für die der weiße Kot der Vögel tödlich ist. Dies ist das größte Kormoranschutzgebiet Europas, worüber die Fischer nicht so ganz glücklich sind, denn die Kormorane sind selbst ausgezeichnete Fischer

Doch nicht nur der Strand macht die Gegend attraktive für Urlauber. Im Angebot sind Ausflüge auf dem Frischen Haff, ein Besuch auf dem anderen Haffufer in Frombork (Frauenburg) im Kopernikusdom, oder In Elbing sind schöne Abwechslungen. Ideal sind auch die Ausflugsmöglichkeiten für Paddler und Radwanderer. Beide können die interessante Landschaft des Weichselwerders mit den vielen Wasserläufen, den alten Zug- und Drehbrücken sowie kleinen Fähren erkunden.

Nicht versäumen sollte man auch einen Besuch im nur fünf Kilometer entfernten Samtgemeinde-Hauptort Sztutowo (Stutthof), der selbst ein beliebter Ostseebadeort ist. Er ist aber auch ein Ort unvorstellbaren Grauens, denn hier befand sich das KZ Stutthof in dem mindestens 65.000 Polen, Juden und Andersdenkende ermordet wurden. Schon im August 1939 wurde das Lager gebaut, so dass hier bereits nach dem Überfall auf Polen die ersten Häftlinge eingesperrt wurden. Stutthoff wurde bis zum letzten Moment gehalten, nur 120 Häftlinge waren noch am Leben, als Stutthof am 09. Mai 1945 von der Roten Armee eingenommen wurde. Das Gros der Häftlinge war zuvor auf Todesmärsche durch Pommern getrieben wurden und über Königsberg nach Palmnicken. Dort wurden am 31. Januar 1945 rund 3.000 Häftlinge – vorwiegend jüdische Frauen – von der SS in die eisige Ostsee getrieben, und mit Maschinengewehrfeuer am Entkommen gehindert. Heute ist das Lager Stutthof ein Museum mit Wachhäusern, Baracken, Gaskammer und Krematorium.

Muzeum Stutthof w Sztutowie
Muzealna 6
82-110 Sztutowo
E-Mail:sekretariat@stutthof.org
http://stutthof.org/deutsch