Die Frische Nehrung – Ostseestrand im Bernsteinland

Strand von Krynica Morska/Kahlberg, Foto: Hans Weingartz, CC-BY-SA-2.0-DE.

Zur Mierzeja Wislana/Frischen Nehrung kommt man von Ermland und Masuren aus auf der E7 Richtung Danzig. Von Elbag/Elbing fährt man Richtung Danzig und biegt bei Nowy Dwor Gdanski/Tiegenhof nach rechts auf die 502 nach Stegna ein, das man nach 14 km erreicht. Von Stegna/Stegen geht es weiter auf der 501, bis man nach 24 km Krynica Morska/Kahlberg und weiteren 11 km den Grenzort Piaski/Neukrug erreicht.

Stegna/Steegen

Der gut 12 Kilometer lange Strand von Stegna mit der Dünenlandschaft dahinter ist legendär und die Amüsiermeile der Danziger. Die Chancen auf einen kleinen Bernsteinfund sind hier gut. Deshalb gibt es hier im Sommer auch immert einen Wettbewerb im Bernsteinsammeln. Die Frische Nehrung ist bereits 1985 zum Landschaftspark erklärt worden. Von Stegna bis nach Katy Rybackie hin ersteckt sich das Reservat für Kormorane, eines der größten Schutzgebiete für die eleganten schwarzen Taucher.

Sztutowo/Stutthof

Drei Kilometer östlich von Stegna liegt Sztutowo/Stutthof, ein Badeort, der zu trauriger Berühmtheit gelangte. In idyllischer Lage auf einer hellen Waldlichtung liegt eine Stätte zehntausendfachen Todes, das KZ Stutthof. Selten ist der Kontrast größer, fröhlich lärmender Urlaubstrubel rund um dieses Zentrum des Grauens. Das Konzentrationslager liegt kaum einen Steinwurf von der Straße entfernt und ist auch eine Haltestelle der Kleinbahn Jantar Express, welche die Seebäder von Mikoszewo bis Sztutowo verbindet. Derzeit ist sie leider außer Betrieb, aber es wird über eine Weiterführung unter Gemeinderegie verhandelt.

Die Frische Nehrung

Hinter Sztutowo beginnt die eigentliche Frische Nehrung/Mierzeja Wislana, die schon seit dem 19. Jahrhundert die Sommerfrische der Danziger und Elbinger war. Verwaltungsmäßig gehört sie nicht zur Woiwodschaft Ermland-Masuren wie die östliche Küstenregion, sondern zur Woiwodschaft Pommern. Insgesamt 70 Kilometer lang ist die 500 m bis 2 km schmale, zwischen dem Süßwasserhaff und der Ostsee gelegene Landzunge ein landschaftliches Kleinod.

Dem sumpfigen, schilfbestandenen Haffufer folgen vorwiegend von Kiefern bewaldete Höhen, die auch im Sommer erfrischend schattige Waldwanderungen ermöglichen. Vom Scheitelpunkt der bewaldeten Höhen an hört man das Rauschen der Ostseebrandung. Bergab geht der Wald schnell in den Dünengürtel über, der in einem breiten, weißen und vielfach menschenleeren Sandstrand übergeht.

Katy Rybackie

Als ersten Ort auf der Fischen Nehrung erreicht man Katy Rybackie/Bodenwinkel, das einst genau wie der größte Urlaubsort Krynica Morska/Kahlberg nur ein verträumtes Fischerdorf war. (entwickelte sich das Ort als Urlaubs- und Erholungszentrum. Im Gegensatz zu Krynica Morska und Stegna kann man hier Ruhe und Einsamkeit finden. Auf der Fläche von 14 ha entstand hier im Landschaftspark “Mierzeja Wislana”) das Naturschutzgebiet für Kormorane und Graueiher. Im Sommer kann man am Fischerhafen auf der Haffseite von Katy Rybackie das Museum”Muzeum Zalewu Wiślanego”.  besichtigen, in dem man viel über das Leben der Fischer und die Geschichte der Fischerei auf dem Haff erfährt.

Krynica Morska

Unbestrittener Hauptort der Frischen Nehrung ist Krynica Morska, hier herrscht Trubel, hier steppt der Bär, viele Stände suchen Käufer für alle Arten von Souvenirs – besonders Bernstein, viele Imbisse und Restaurants sorgen fürs leibliche Wohl, Bars bieten Unterhaltung. In Krynica Morskas kleinem Haffhafen legen die Ausflugsdampfer aus Elblag und Frombork an. Der Ort liegt um diesen Hafen auf der Haffseite herum, der Strand an der Ostseeseite.

Zum Badestrand führt ein steiler Anstieg über die bewaldete Höhe, den man mit dem Auto hochfahren kann, und einen Pendeldienst aus dem Ort gibt es auch. Vorbei kommt man dabei an den vielen im schattigen Wald geschützt gelegenen Ferienheimen und Pensionen.

Der Traumstrand lädt natürlich nicht nur zur Bernsteinsuche ein, sondern auch zum Baden. Das Wasser aber wird an der Nehrung allerdings auch im Hochsommer wegen einer kalten Meeresströmung selten wärmer als 18°. Hinter Krynica Morska folgt noch das Fischerdorf Piaski/Neukrug, dessen deutscher Name von einem bereits im 14. Jahrhundert erstmals erwähnten Krug stammt. Dort endet die Straße kurz vor der russischen Grenze, die zugleich auch EU-Außengrenze ist.

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