Pieniężnio: Tschernjachowski-Denkmal verwüstet

Ermland-Masuren Journal, News

In der Nacht zum Samstag, dem Nationalfeiertag in Polen, wurde das umstrittene Tschernjachowski-Denkmal in Pieniężnio (Mehlsack) verwüstet. Die Polizei Braniewo (Braunsberg) nahm die Fahndung nach den Tätern auf. Zerstört wurde die Gedenktafel. Auf dem Denkmal wurde mit Farbspray das Zeichen des kämpfenden Polens aus dem Zweiten Weltkrieg angebracht, sowie die Aufschrift „Mordercy“ (Mörder) sowie „Precz z komuną“ (Raus mit der Komune), was soviel wie raus mit den Kommunisten bedeutet. Dies steht vermutlich im Zusammenhang mit den Vorwürfen von Historikern, Tschernjachowski sei für die Tötung von 8.000 polnischen Widerstandskämpfern der Armia Krajowa (Heimatarmee) verantwortlich. Die Polizeibeamten sicherten die Spuren und dokumentierten die Beschädigungen, erklärte Jolanta Ciszewka von der Polizeikommandantur Braniewo der Regionalzeitung Gazeta Olsztyńska gegenüber. Bisher seien die Täter noch unbekannt, fügte sie an.

Die Tat geschah am Vorabend einer Gedenkfeier am Denkmal anlässlich des Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs. Dort wollte eine russische Delegation am Nachmittag eine Feier zum Siegestag begehen, der in Russland am 9. Mai gefeiert wird. Die offizielle Delegation aus der Grenzstadt Mamonowo sollte eine Gruppe von 400 Motorradfahrern der Gouverneur Nikolai Zukanow begleiten. Nachdem die russische Seite Kenntnis von dem Vorfall erhielt, wurde die Feier am Denkmal abgesagt. Stattdessen fand auf dem Kriegsgräberfriedhof Braniewo eine Gedenkfeier für die 31.000 in der Region gefallenen Rotarmisten statt.